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Aleida Assmann erhält den Balzan Preis für Kollektives Gedächtnis

Die Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann, emeritierte Professorin der Universität Konstanz und Leopoldina-Mitglied, wird gemeinsam mit ihrem Mann Jan Assmann für ihre Arbeiten zum Kollektiven Gedächtnis mit dem Balzan Preis 2017 ausgezeichnet.

Schwerpunkt von Aleida Assmanns Forschung ist Gedächtnisgeschichte. In ihren Arbeiten zu den Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen untersucht sie, welche Rolle das Erinnern an den Holocaust und das Eingeständnis der eigenen Schuld für die deutsche Nation spielen. Sie regt die Entwicklung einer nationenübergreifenden Erinnerungskultur an, damit die gemeinsamen Erinnerungen an die Verbrechen des Holocaust zur Grundlage einer globalen Menschenrechtspolitik werden können. Des Weiteren erforscht sie verschiedene Konzepte von Zeit sowie die Geschichte des Lesens und der Schrift.

Aleida Assmann studierte Anglistik und Ägyptologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Im Jahr 1977 wurde sie promoviert, 1992 habilitierte sie sich. Ab 1993 war Assmann als Professorin für Anglistische und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz tätig, seit 2014 ist sie emeritiert. Im Jahr 2003 wurde Aleida Assmann zum Mitglied der Leopoldina in der Sektion Kulturwissenschaften gewählt.

Der Balzan Preis ist der weltweiten Förderung von Kultur und Wissenschaften sowie von „verdienstvollen Initiativen für Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern gewidmet. Er wird in den Kategorien Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Kunst, Physik, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin vergeben.