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Mitglied im Fokus

Thomas Lengauer ins Präsidium der Leopoldina gewählt

Der Informatiker Thomas Lengauer, Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, ist ins Präsidium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt worden. Er folgt auf den Chemiker Helmut Schwarz, der dieses Amt seit 2010 innehatte. Der Senat der Leopoldina wählte Lengauer in seiner Sitzung am 17. September, dem Vorabend der Jahresversammlung 2015.

Thomas Lengauer forschte zunächst zu Fragen der Theoretischen Informatik, dann im Bereich des Entwurfs integrierter Schaltkreise. Seit den 1990er Jahren beschäftigt er sich mit der Bioinformatik, heute vor allem zu medizinischen Fragestellungen wie der Resistenzanalyse bei viralen Infektionen und im Bereich der Grundlagenforschung, bei der Analyse von epigenomischen Daten und Proteininteraktionen.

Lengauer studierte Mathematik an der Freien Universität Berlin, wurde dort 1976 promoviert und erwarb 1979 den Ph.D. in Computer Science an der Stanford University in Kalifornien, USA. 1984 habilitierte er sich im Fach Informatik an der Universität des Saarlandes und war anschließend Professor für Informatik an der Universität Paderborn. Von 1992 bis 2001 war er Direktor bei der GMD – Forschungszentrum Informationstechnik in Sankt Augustin und Professor für Informatik an der Universität Bonn. Seit 2001 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken sowie Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes, seit 2003 auch an der Universität Bonn.

Thomas Lengauer ist unter anderem Mitglied von acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, und wurde zuletzt 2015 mit dem Hector-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Seit 2003 ist er Mitglied der Leopoldina in der Sektion Informationswissenschaften, seit 2006 ist er Senator dieser Sektion und seit 2013 zudem Sprecher der Klasse I der Leopoldina. Seit 2015 leitet er die neu gegründete Wissenschaftliche Kommission Digitalisierte Gesellschaft der Leopoldina.