Patrick Cramer
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie, Gentranskription, Genregulation, RNA-Polymerasen, dreidimensionale Struktur von Enzymen
Patrick Cramer ist Chemiker und Molekularbiologe. Er erforscht, wie Zellen im Erbgut gespeicherte Informationen auslesen (Gentranskription). Er konnte die dreidimensionale Struktur eines der größten Enzyme im Zellkern aufklären und dadurch wesentliche Teile des Transkriptions-Mechanismus entschlüsseln.
Im Gewebe des Körpers erfüllen verschiedenste Eiweiße (Proteine) ganz unterschiedliche Aufgaben. Die Proteine werden nach Bauplänen hergestellt, die im Erbgut gespeichert sind. Um die Proteine herzustellen, müssen die Baupläne in der DNA gelesen werden. Für diese Gentranskription setzen die Zellen bestimmte Enzyme ein, sogenannte RNA-Polymerasen. Patrick Cramer will verstehen, wie diese Polymerasen arbeiten und die Mechanismen der Gentranskription und Genregulation aufklären.
Mit seinem Team hat Cramer die dreidimensionale Struktur der RNA-Polymerase II von Hefezellen aufgeklärt und konnte zeigen, von welchen zellulären Faktoren sie gesteuert wird. Er beschrieb als Erster die dreidimensionale atomare Struktur einer Polymerase bei einem Säugetier, dem Rind. Außerdem nahm er den ersten Film der Transkription in atomarer Auflösung auf.
Patrick Cramer will die RNA-Polymerase in Säugetierzellen weiter erforschen und herausfinden, wie Gene auf molekularer Ebene an- und abgeschaltet werden und ihre Aktivität kontrolliert wird. Mit seiner Forschung möchte er die Regulation der Gentranskription vollständig beschreiben. Er setzt dafür strukturbiologische Methoden wie die Röntgenkristallografie und die Elektronenmikroskopie ein, aber auch Methoden der Bioinformatik und funktionalen Genomik. Cramer hat das Forschungsgebiet der Lebenswissenschaften ausgebaut und trägt zur Entwicklung der Genombiologie und der molekularen Systembiologie bei.
Foto: Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie
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