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Pressemitteilung | Donnerstag, 10. Mai 2012

Leopoldina richtet Empfehlungen an den G8-Gipfel in Camp David

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat gemeinsam mit den nationalen Wissenschaftsakademien der G8-Staaten und sieben weiteren Wissenschaftsakademien im Vorfeld des G8-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs Empfehlungen zur Bewältigung drängender globaler Herausforderungen erarbeitet. Die drei Stellungnahmen zu den Themenkomplexen Wasser und Energie, Senkung von Treibhausgasen sowie zum Umgang mit Natur- und Technologiekatastrophen werden heute den beteiligten Regierungen für die Verhandlungen am 18. und 19. Mai in Camp David (USA) übergeben.

Die drei Stellungnahmen verdeutlichen, welche grundlegende Rolle Wissenschaft und Forschung bei der Bearbeitung von Zukunftsfragen spielen. Die 15 nationalen Wissenschaftsakademien, die herausragende Wissenschaftler vereinen, empfehlen den Regierungen der G8-Staaten globale Lösungsprozesse systematisch zu organisieren und somit die internationale Wissenschaftsgemeinschaft stärker in diese Prozesse einzubeziehen.

In der Stellungnahme „Energy and Water Linkage“ machen die Wissenschaftsakademien darauf aufmerksam, dass Regierungen weltweit den Zusammenhang der Ressourcen Energie und Wasser zu wenig beachten. Die Tatsache führe nicht nur zu Ineffizienz bei Planungsvorhaben, sondern perspektivisch zu einem gefährlichen Wasser- und Energiemangel in vielen Regionen der Erde. Die Akademien empfehlen eine Politik, die die beiden Ressourcen gemeinsam entwickelt und somit auch schützt.

Die Stellungnahme zu „Building Resilience to Disasters of Natural and Technological Origin“ zeigt, dass Kosten und Verluste durch Natur- oder Technologiekatastrophen in den vergangenen Jahren sehr hoch waren. Die Entwicklungen nach den Ereignissen von Fukushima hätten zudem deutlich gemacht, wie selbst ein hoch entwickeltes Industrieland wie Japan von solchen Katastrophen nachhaltig  erschüttert werden könne. Die Akademien halten es daher für unabdingbar, Risiken systematisch zu überwachen und ständig neu zu bewerten, Warnsysteme auf Basis neuer Informationstechnologien bereitzustellen, die öffentlichen Gesundheitssysteme zu entwickeln sowie auch in neue Standards für Häuser und Straßen und ebenso in Entwicklungshilfe in diesen Bereichen zu investieren.

Zur Vorbereitung eines tragfähigen internationalen Klimaabkommens wirbt eine weitere Stellungnahme zum Thema „Improving Knowledge of Emissions and Sinks of Greenhouse Gases“ dafür, genauere und standardisierte Methoden zur besseren Ursachenabschätzung und zur Senkung von Treibhausgas-Emissionen zu entwickeln. Die Wissenschaftsakademien empfehlen konkrete Schritte, um Wissenslücken zu füllen und um vergleichbare Jahresberichte von allen Staaten zu erhalten, die die Grundlage für weitere erfolgreiche Maßnahmen zum Klimaschutz sein können.

Seit dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs im Jahr 2005 im schottischen Gleneagles erarbeiten die nationalen Akademien der G8-Staaten – Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Russland, Großbritannien und die USA – jedes Jahr gemeinsame wissenschaftsbasierte Stellungnahmen zu globalen, gesellschaftsrelevanten Themen, die die Regierungen bei ihren Verhandlungen bei den jährlichen G8-Gipfeln unterstützen sollen. Die diesjährigen Erklärungen wurden bei einer Konferenz der Akademienvertreter am 27. und 28. Februar 2012 in Washington vorbereitet. Beteiligt waren neben den G8-Wissenschaftsakademien auch die Akademien Brasiliens, Chinas, Indiens, Indonesiens, Mexikos, Marokkos und Südafrikas. Deutschland wird in diesem Kreis der Wissenschaftsakademien stets durch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina vertreten.

Downloads

Die englischsprachigen „G-Science Statements“ und die von der Leopoldina angefertigten deutschen Übersetzungen 2012

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Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Fax 0345 47 239 - 809
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