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Pressemitteilung | Mittwoch, 18. November 2015

Von der Leberschau zur Wirtschaftsprognose: Politikberatung von der Antike bis heute

Wichtige politische Beschlüsse fassten Herrscher und Generäle im alten Orient oft erst nach Befragung von Sterndeutern und Opferschauern. Auch im klassischen Griechenland und im antiken Rom waren solche Vorhersagen wichtig für politische oder militärische Entscheidungen. Über dieses Phänomen und was es uns für die Gegenwart lehren kann, spricht Prof. Dr. Stefan M. Maul am Mittwoch, 25. November, an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale).

Vortrag von Prof. Dr. Stefan M. Maul
„Politikberatung im Alten Orient oder Von Sinn und Unsinn der Prognostik“
Mittwoch, 25. November 2015, 18.00 bis 19.00 Uhr
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)


Anhand Tausender von Keilschrifttexten kann das von wissenschaftlicher Systematik geprägte komplexe Lehrgebäude der altorientalischen Zukunftsschauer erforscht werden. Das Studium dieser Quellen erlaubt zum einen, eine Antwort auf die drängende Frage zu finden, wie es nur möglich war, dass eine auf der Beobachtung von Vorzeichen fußende Politikberatung dauerhaft stabile politische Verhältnisse beförderte. Zum anderen lädt das Beispiel der altorientalischen Wahrsagekunst dazu ein, über Möglichkeiten und Grenzen sowie Sinn und Unsinn prognostischer Verfahren nachzudenken.

Stefan M. Maul ist seit 1995 Ordinarius für Altorientalistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie seit 2012 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Für seine Forschungsleistungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem wurde ihm 1995 der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verliehen.

Der Vortrag findet als Auftaktveranstaltung des Symposiums „Prognostik: Von der Antike bis heute – von der Leberschau zur Wirtschaftsprognose“ statt, zu dem Sie am Folgetag, Donnerstag, 26. November, ab 12.00 Uhr, ebenso herzlich eingeladen sind. Das Symposium der Mitglieder der Leopoldina-Klasse IV – Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften versteht sich als Forum für den interdisziplinären Austausch. In ihren Vorträgen geben vier renommierte Wissenschaftler Einblicke in die aktuelle Forschung der Akademiemitglieder. Sie sprechen über Voraussagen in ihrem jeweiligen Kontext, Voraussagen in komplexen Systemen, ärztliche Prognosen und Wirtschaftsprognosen.
 
Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung bis zum 20. November wird gebeten.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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