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Nationale Empfehlungen

Zukunft mit Kindern (2012)

Mythen, Kernaussagen und Empfehlungen zu Fertilität und gesellschaftlicher Entwicklung

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

 

(2012, 74 Seiten, ISBN: 978-3-939818-29-8)

In den aktuellen Debatten über den demographischen Wandel, der einerseits durch sinkende Geburtenraten und andererseits durch eine steigende Lebenserwartung gekennzeichnet ist, stehen meist die Konsequenzen für die Gesellschaft im Vordergrund, die zudem häufig als düstere Zukunftsszenarien ausgemalt werden. In dieser Broschüre finden Sie dagegen Analysen und Vorschläge, wie die Lebenssituation von Kindern und Eltern in der heutigen Gesellschaft zu verbessern ist, um dadurch die Realisierung von Kinderwünschen zu erleichtern. Die beiden Akademien haben im Frühjahr 2009 eine von der Jacobs Foundation geförderte interdisziplinäre Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich für eine andere Perspektive entschieden hat: Diese Arbeitsgruppe Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung konzentrierte sich auf die Ursachen der niedrigen Geburtenzahlen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei war die Orientierung am Lebenslauf ein wichtiges durchgängiges Element. Zukunft mit Kindern heißt aus dieser Perspektive vor allem, die Gestaltung von Lebensläufen neu zu denken, damit allen – Frauen wie Männern – dauerhaft die gleiche Teilhabe an den gesellschaftlichen Lebensbereichen ermöglicht wird.

Zwei Begriffe sind aus Sicht der Arbeitsgruppe zentral, wenn es um die Zukunft mit Kindern geht: das kindliche und das elterliche Wohlbefinden. Wie es in einer Gesellschaft darum bestellt ist, kann eine Analyse von mehreren Einzelaspekten zeigen, zu denen die materielle Lage von Eltern und Kindern, ihre gesundheitliche Entwicklung, ihre Teilhabe an Bildung und ihre subjektive Zufriedenheit zählen. Das Ziel einer (Familien-)Politik, die den gesellschaftlichen Entwicklungen gerecht wird und auf eine Zukunft mit Kindern ausgerichtet ist, liegt primär darin, das Wohlbefinden von (potenziellen) Eltern und Kindern zu fördern. Eltern sollen in die Lage versetzt werden, die Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich zu fördern, zu unterstützen und zu begleiten. Eine entsprechende Familienpolitik ermöglicht Eltern vor allem Zeit für die Familie, finanzielle Sicherheit sowie Teilhabechancen am gesellschaftlichen Leben und garantiert diese auch für Kinder. Der Anstieg der Geburtenzahl, die Förderung spezifischer Familienmodelle oder die Steuerung von Migrations- und Arbeitsmarktentwicklung sind daher für uns nicht primäre Ziele einer Familienpolitik, die auf eine Zukunft mit Kindern ausgerichtet ist.

Die Konzentration auf die drei Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz eröffnete der Arbeitsgruppe die Möglichkeit, beim Abgleich und der Analyse der Daten auf die regionale Ebene der Gesellschaften zu kommen. Das stellt die Vergleichbarkeit der zugrunde liegenden empirischen Daten und damit der getroffenen Aussagen sicher. Die Arbeitsgruppe ist davon überzeugt, dass dies für die Politikberatung sinnvoll und zukunftsweisend ist, weil die Wirkung von Maßnahmen im Bereich von Kindheit und Familie in hohem Maße kontextabhängig ist.

Migration haben wir insbesondere unter der Perspektive innerstaatlicher Migrationsprozesse analysiert, aber bei der Diskussion um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern in unserer Gesellschaft nicht mehr eigens thematisiert. Denn die unterschiedlichen Zukunftschancen von Kindern hängen viel stärker von ihrem sozialen Hintergrund und dem regionalen Kontext, in dem sie leben, ab als von ihrer ethnischen Herkunft.

Aufgrund der Komplexität der Thematik haben wir die Arbeitsgruppe von Beginn an interdisziplinär aufgestellt. Dieser fachübergreifende Zugang stellt ein Novum dar und spiegelt sich in der Vielschichtigkeit unserer Analysen, Arbeitsergebnisse und Empfehlungen wider.

Die ausführlichen Ergebnisse der Arbeitsgruppe sind in dem Buch Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht (Campus, 2012). Das Buch wurde von führenden Experten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina herausgegeben. Es führt in bisher nicht erreichter Weise den aktuellen Wissensstand aus Demographie, Geschichtswissenschaften, Medizin, Ökonomie, Politik, Psychologie und Soziologie zusammen.

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