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Nationale Empfehlungen

Wechselwirkungen im Energiesystem (2015)

Mechanismen – Interaktionen – Beispiele

 

(2015, 80 Seiten, 25 Abbildungen, 8 Tabellen, ISBN: 978-3-9817048-2-2)

Ein funktionierendes Energiesystem ist die Grundlage für eine moderne Industrienation. Ein vertieftes Verständnis der systemischen Zusammenhänge bildet wiederum die Basis für eine erfolgreiche Energiepolitik hinsichtlich ihrer formulierten Ziele, nämlich Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Die Entwicklung des Energiesystems wird dabei von komplexen Wechselwirkungen verschiedener Entscheidungen, Maßnahmen und Akteure beeinflusst. Viele dieser Entscheidungen und Maßnahmen sind jeweils mit einer klaren Zielstellung, aber aus einer eingeschränkten Perspektive heraus geplant und implementiert worden. Sie werden in der Regel jedoch nicht der Komplexität der Wechselwirkungen innerhalb des Systems gerecht.

Im Ergebnis greifen die bestehenden und neuen Mechanismen, in Kombination mit den diversen Akteuren, häufig überraschend ineinander und ergeben neuartige, unvorhergesehene Situationen, die den beabsichtigten Effekt einer Maßnahme abschwächen, ins Gegenteil verkehren oder in eine vollständig andere Richtung lenken.

Wesentliche Wirkmechanismen des aktuellen Energiesystems – insbesondere das europäische Emissionshandelssystem und die gesetzliche Förderung erneuerbarer Energien im Stromsektor sowie Kostenallokation, Rebound-Mechanismen, Bilanzräume, die Kopplung von Energiepreisen und die unterschiedliche Speicherbarkeit von Energieträgern – werden im Folgenden näher beschrieben. Es ist allerdings nicht Anspruch dieser Analyse, alle Wirkmechanismen darzustellen.

Anhand einer Reihe von Beispielen, an denen Effizienzverluste aufgrund der unterschiedlichen Mechanismen besonders deutlich werden, wird die Interaktion dieser Mechanismen aufgezeigt. So werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regenerative Energien in Deutschland gefördert, unter anderem mit dem Ziel, CO2-Emissionen einzusparen. Weil das Europäische Emissionshandelssystem (ETS) den europäischen Emissionen jedoch bereits eine effektive Obergrenze setzt, werden diese Emissionen jedoch lediglich in andere Bereiche (Länder und Wirtschaftssektoren) verschoben, der beabsichtigte Effekt wird nicht erreicht.

Für dieses und weitere Beispiele werden im Folgenden die Mechanismen dargestellt und ihre Wechselwirkung untereinander beschrieben. Die entstehenden Effekte werden erläutert und im Sinne der obigen energiepolitischen Zieltrias analysiert. Je nach Beispiel können die nicht-beabsichtigten Effekte eine wirtschaftliche, technische oder soziale Dimension aufweisen oder mehrere Dimensionen miteinander kombinieren.

Leopoldina

Elmar König

Leiter der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft, Leiter Berliner Büro

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