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Leopoldina-Lecture „Personalisierte Medizin: Marketing-Idee oder echter Fortschritt?”

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Vortrag im Rahmen des Symposiums der Klasse III – „Medizin”
Prof. Dr. Michael Hallek ML, Universität zu Köln

Datum: Dienstag, 10. Juli 2012
Uhrzeit: 18:30 bis 19:30
Ort: Leopoldina-Festsaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Der Begriff der personalisierten Medizin wird derzeit in den Medien diskutiert. Ist die häufig geäußerte Kritik berechtigt, die personalisierte Medizin sei ein simpler Marketing-Trick der Pharmaindustrie?

Konzepte der personalisierten Medizin werden derzeit vor allem in der Onkologie intensiv vorangetrieben. Das liegt daran, dass die Behandlung von Krebserkrankungen zurzeit einen fundamentalen Wandel erlebt: Durch ein vertieftes Verständnis der zugrundeliegenden genetischen Störungen in Krebszellen stehen neue diagnostische und therapeutische Werkzeuge zur Verfügung. Für derartige Defekte entwickelte Medikamente können jedoch nur dann sinnvoll verabreicht werden, wenn die zugrundeliegende molekulare Störung bekannt ist. Die ungezielte Anwendung führt meist zu Unwirksamkeit.

Die genaue genetische Diagnostik erfordert das enge Zusammenspiel zwischen Grundlagenforschung, klinischer Forschung und molekularer Diagnostik, sowie weitreichende organisatorische Veränderungen im Gesundheitswesen. Ziel dieser Entwicklung ist eine personalisierte, Pathogenese-orientierte Behandlung von Krebspatienten, mit weniger Nebenwirkungen als die bisherigen Therapien und einer deutlichen Besserung der Prognose.

Michael Hallek ML studierte Medizin in Regensburg, München und Paris und wurde 1985 an der Universität München promoviert. Er ist Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie. Nach seiner Postdoktorandenzeit am Dana Farber Cancer Institute der Harvard Medical School, Boston, USA leitete Michael Hallek das Gentherapie-Programm am Genzentrum und am Helmholtz-Zentrum in München. Im Jahr 1996 gründete und leitete er die größte Studiengruppe zur chronischen lymphatischen Leukämie weltweit. Seit 2003 ist Michael Hallek Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln. Seit 2007 ist er außerdem Direktor des Centrums für integrierte Onkologie (CIO), dem “comprehensive cancer center” der Universitäten Köln und Bonn, das 2007 und 2011 als onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet wurde. Michael Hallek erhielt für seine Forschung zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt den Paul-Martini-Preis 2012.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Ansprechpartner

Barbara Döhla
Assistentin der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft
Jägerberg 1 | 06108 Halle (Saale)
Tel. 0345 - 47 239 - 870
Fax 0345 - 47 239 - 839
barbara.doehla@leopoldina.org

Dr. Henning Steinicke
Referent der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft
Jägerberg 1 | 06108 Halle (Saale)
Tel. 0345 - 47 239 - 864
Fax 0345 - 47 239 - 839
henning.steinicke@leopoldina.org

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