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Wissenschaftshistorische Seminare

Wissenschaftshistorisches Seminar „Arnold Sommerfeld und die Anfänge der modernen Atom- und Quantenphysik”

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Dr. Michael Eckert, München
Thema und Referent haben sich gegenüber der Ankündigung im Newsletter 1/2013 geändert!

Datum: Dienstag, 2. Juli 2013
Uhrzeit: 18:00 bis 19:00
Ort: Leopoldina, Vortragssaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Vor hundert Jahren schuf Niels Bohr mit dem nach ihm benannten Atommodell die Grundlage der modernen Atomtheorie. 1915 erweiterte Arnold Sommerfeld das Modell zum „Bohr-Sommerfeldschen Atommodell“. Die so begründete „semiklassische“ Atomtheorie wurde zehn Jahre später zur Quantenmechanik weiter entwickelt. Sommerfeld hat dazu nicht nur durch seine Forschung, sondern vor allem auch durch seine Lehre entscheidend beigetragen. Pioniere der Quantenmechanik wie Werner Heisenberg und Wolfgang Pauli waren „Sommerfeldschüler“ – unter theoretischen Physikern dieser Zeit eine Art Adelstitel. Sommerfelds Lehrbuch „Atombau und Spektrallinien“, das 1919 in erster und 1924 in vierter Auflage erschien, galt als die „Bibel des modernen Physikers“.

Der Vortragende ist Autor einer neuen Sommerfeldbiografie, die sich dem Leben und Werk dieses Physikers von seinem umfangreichen Briefwechsel her nähert. Sommerfelds Karriere führte über Umwege zur theoretischen Physik. Als er mit der Erweiterung der Bohrschen Atomtheorie zum „Quantenpapst“ wurde, war er fast fünfzig. Sein Wirken beschränkte sich auch nicht nur auf die Wissenschaft. Er reiste als „Kulturbote“ um die Welt, um für das Ansehen Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg zu werben. Im Nationalsozialismus wurde er als „Hauptpropagandist jüdischer Theorien“ beschimpft. Am Beispiel dieses Physikerlebens zeigt sich die wechselvolle Geschichte der theoretischen Physik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Vortrag konzentriert sich vor allem auf Sommerfelds Rolle für die Entwicklung der Atomtheorie.

Sybille Gerstengarbe, Dieter Hoffmann und Florian Steger laden Sie herzlich ein.

Kontakt

Dr. Sybille Gerstengarbe
Tel. 0345 / 47 239 -131

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