Leopoldina Home Menü

Leopoldina Home

Symposien

Das ökonomische Menschenbild

Mehr zu 'Das ökonomische Menschenbild'

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Menschenbilder in den Wissenschaften", mit der die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Zusammenarbeit mit jeweils wechselnden Kooperationspartnern zur Reflexion und Selbstreflexion der Wissenschaften und ihrer Aussagen beitragen möchte.

Datum: Donnerstag, 8. bis Freitag, 9. Mai 2014
Ort: Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstr. 19, 14193 Berlin

Da Wissenschaft immer auch eine Erzählung über Menschen ist, werden in nahezu allen ihren Bereichen implizit oder explizit Bilder vom Menschen entworfen. Diese Bilder entfalten eine verhaltenssteuernde Wirkung, sie werden zu Grundlagen des Denkens und des politischen Handelns. Das kritische Nachdenken über diese Bilder steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

Das ökonomische Menschenbild, der „Homo Oeconomicus“, ist einerseits seit dem grundlegenden Werk von Adam Smith ein viel verwendetes Analyseinstrument der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Andererseits steht es seit längerem – und in jüngster Zeit verstärkt – in der Kritik. In dieser Situation käme es zunächst darauf an aufzuzeigen, wer dieser merkwürdige Mensch eigentlich ist, das heißt, welches die wesentlichen Grundannahmen sind.

Dabei geht es um zwei zentrale Fragestellungen:

  • Was leistet dieser Ansatz für die Erklärung der Welt?
  • Was ergeben sich daraus für normative Fragestellungen?

Diese Fragen sollen im Austausch mit anderen Sozialwissenschaften geschehen. In diesen wird der ökonomische Ansatz, der „Rational Choice Approach“, seit vielen Jahren, wenn auch mit unterschiedlichem Gewicht vertreten. Im Rahmen des Workshops wird jeweils ein Vertreter der „anderen“ Wissenschaft seine Einschätzung der Bedeutung des ökonomischen Verhaltensmodells für seine Wissenschaft herausarbeiten. Diese wird dann von einem Vertreter des ökonomischen Ansatzes kommentiert. Es soll dabei weniger um die dahinter liegende „Philosophie“ gehen, als um Probleme und Konsequenzen bei der Anwendung dieses Ansatzes in den verschiedenen (Real-)Wissenschaften.

Die Veranstaltung wird vorbereitet von Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner ML.

Prof. Gebhard Kirchgässner ML
studierte Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Statistik an der Universität Konstanz, wo er im Jahr 1976 promovierte. Ab 1977 war er Oberassistent am Institut für Wirtschaftsforschung der ETH Zürich (Schweiz). Nach der Habilitation für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie übernahm er im Jahr 1984 den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Universität Osnabrück. 1992 wechselte er als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie sowie als Direktor des Schweizerischen Instituts für Außenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung an die Universität St. Gallen (Schweiz), wo er 2013 emeritiert wurde. Seit September 2013 ist er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Im Jahr 2011 verlieh ihm die Universität Fribourg (Schweiz) die Ehrendoktorwürde. Von 2003 bis 2007 war er Präsident der Kommission für Konjunkturfragen des Schweizerischen Bundesrats. Seine Forschungsgebiete umfassen: Politische Ökonomie, Wirtschafts- und Finanzpolitik, Angewandte Ökonometrie sowie Methodische Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er ist Autor des grundlegenden Buchs „Homo Oeconomicus“ über das ökonomische Verhaltensmodell.

ML = Mitglied der Leopoldina

Foto: © Fotolia.com – alphaspirit

Kontakt und Anmeldung

Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich zur Teilnahme bis zum 5. Mai 2014 an unter

vera.kempa@wiko-berlin.de

Kontakt
Barbara Döhla
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Tel. 0345 - 47239 - 870
barbara.doehla@leopoldina.org

Downloads