Wohl kaum eine Theorie über die Wissenschaften hat so viel Furore gemacht wie Thomas Kuhns Theorie wissenschaftlicher Revolutionen. Was ist aus dieser Theorie geworden, rund ein halbes Jahrhundert nach ihrer Veröffentlichung? Was sagt die neuere Wissenschaftsgeschichte zu Kuhns Konzept wissenschaftlicher Revolutionen und seinem Gegenpol, den „Normalwissenschaften“? Die Leopoldina-Vorlesung widmet sich diesen Fragestellungen.

Prof. Dr. Ursula Klein ML
Nach ihrem Studienabschluss in Chemie und Biologie und mehrjähriger Berufstätigkeit als Gymnasiallehrerin studierte Ursula Klein Philosophie und Wissenschaftsgeschichte an der FU Berlin und der Universität Konstanz. 1993 promovierte sie in Philosophie (summa cum laude) an der Universität Konstanz. Im Jahr 2000 folgte dort die Habilitation. Von 1998 bis 2004 war sie Leiterin einer selbständigen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Seit 2004 ist Professor Klein permanente wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, seit 2007 außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz.

Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte und Philosophie der Laboratorien und Experimentalwissenschaften, der Modell- und Theoriebildung in der modernen Chemie und neuerdings auf der Rolle der Wissenschaften und des Staates in der Industrialisierung Preußens. Sie ist an der Herausgabe mehrerer internationaler wissenschaftshistorischer Zeitschriften beteiligt, darunter History and Philosophy of Science.