Datum: | Freitag, 20. bis Samstag, 21. November 2015 |
Ort: | Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien, Österreich |
Aufgabe der Paläoanthropologie ist es den evolutiven Prozess der Menschwerdung in Form von Modellbildungen zu rekonstruieren und damit zu unserem Selbstverständnis beizutragen. Die Paläoanthropologie hat sich in den letzten Jahrzehnten im Rahmen der Systemtheorie der Evolution aufgrund innovativer methodischer Ansätze zu einem multidisziplinären Wissenschaftszweig entwickelt. Der angestrebte „rote Faden“ des Workshops zieht sich durch die einzelnen Etappen der Menschwerdung und soll gleichzeitig die enorm gesteigerten technischen und methodischen Ansätze zu einer nachhaltigen Modellbildung verdeutlichen.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Menschenbilder in den Wissenschaften“, mit der die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Zusammenarbeit mit jeweils wechselnden Kooperationspartnern zur Reflexion und Selbstreflexion der Wissenschaften und ihrer Aussagen beitragen möchte. Da Wissenschaft immer auch narrativ ist, werden in nahezu allen ihren Bereichen implizit oder explizit Bilder vom Menschen entworfen. Diese Bilder entfalten eine verhaltenssteuernde Wirkung, sie werden zu Grundlagen des Denkens und des politischen Handelns. Das kritische Nachdenken über die Erwartungen bzw. Enttäuschungen, die sich aus solchen Bildern ergeben, steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen.
Freitag, 20. November 2015
19:00 Uhr
Virtuelle Anthropologie und Biomechanik
Prof. Dr. Gerhard W. Weber, Universität Wien
Samstag, 21. November 2015
10:00 – 10:15 Uhr
Grußworte
Prof. Dr. Christian Köberl, Generaldirektor des NHM Wien
Prof. Dr. Peter Propping, Mitglied des Präsidiums der Leopoldina
10:15 – 10:30 Uhr
Thematische Einführung
Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Mitglied der Leopoldina, NHM Wien und Universität Wien
Prof. Dr. Winfried Henke, Mitglied der Leopoldina, Universität Mainz
10:30 – 11:15 Uhr
Neuere Australopithecien-Funde Südafrikas und deren phylogenetische Interpretation
Doz. Dr. Peter Schmid, ETH Zürich, Anthropologisches Museum und University of the Witwatersrand, Johannesburg (Südafrika)
11:15 – 12:00 Uhr
Wer war Homo erectus? – aktuelle Befunde
Prof. Jean-Jacques Hublin Ph.D., Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
12:00 – 13:00 Uhr | Mittagspause
13:00 – 13:45 Uhr
Der Neandertaler und seine homininen Zeitgenossen
Prof. Dr. Katerina Harvati-Papatheodorou, Universität Tübingen
13:45 – 14:30 Uhr
Kulturelle Evolution während des Mittel- und Spätpleistozäns in Afrika und Eurasien
Prof. Nicholas J. Conard Ph.D, Universität Tübingen
14:30 – 15:00 Uhr | Kaffeepause
15:00 – 15:45 Uhr
aDNA als Schlüssel für die Interpretation phylogenetischer, archäologischer und anthropologischer Fragestellungen
Prof. Dr. Joachim Burger, Universität Mainz
15:45 – 16:30 Uhr
Aurignacien- und gravettienzeitliche menschliche Fossilien Österreichs - ein Überblick
Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Mitglied der Leopoldina, NHM Wien und Universität Wien
Im Anschluss Buffet und Getränke sowie Spezialführungen (Architektur und Baugeschichte,
Hominidenevolution und/oder Anthropologie backstage, Pathologisch-anatomische Sammlung im „Narrenturm“)
Foto: Wolfgang Reichmann, NHM Wien
Für die Teilnahme bitten wir um Anmeldung über nachfolgenden Link:
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