Datum: | Donnerstag, 26. November 2015 |
Uhrzeit: | 17:15 bis 18:45 |
Ort: | CityCube, Messedamm 26, Raum London 2, 14055 Berlin |
Zu den am besten replizierten Befunden bei schizophrenen Psychosen gehören hirnstrukturelle und hirnfunktionelle Veränderungen des Gehirns. Subtile neuronale Hirnentwicklungsstörungen aber insbesondere Störungen der Gyrifizierung weisen zumindest für einen Teil der Veränderungen auf eine Hirnentwicklungsstörung hin. Eine gewisse Progression der Volumenveränderungen über die Zeit bei Fehlen von typischen Zeichen einer Neurodegeneration zeigen andererseits, daß neben der Hirnentwicklungsstörung eine Beeinträchtigung normaler regenerativer Vorgänge des Gehirns vorliegen müsste. Stimmt diese zweite Hypothese, so müssten diese Veränderungen durch einen gezielten plastischen Reiz zur Rückbildung kommen. Im Rahmen von zwei Studien konnte nachgewiesen werden, daß einerseits ein 3-monatiges Trainingsprogramm auf dem Fahrrad-Ergometer eine weitgehende Rückbildung der Hippokampus-Volumenreduktion bei Patienten mit einer Schizophrenie zur Folge hat (Pajonk et al. 2010). In der Folgestudie konnten wir nachweisen, daß dieses Trainingsprogramm in einer unabhängigen Stichprobe zu einer signifikanten Verbesserung der Funktion führt und korreliert ist mit der Beeinträchtigung des Verbalgedächtnisses (Malchow et al. 2015).Interessanterweise fand eine finnische Arbeitsgruppe im Rahmen einer populationsbasierten Geburtskohorte, daß die Ausprägung sportlicher Aktivität im Kindes- und Jugendalter präventiv auf den Ausbruch einer schizophrenen Psychose wirkt. Somit schließt sich der Kreis, daß auch die Hirnentwicklungsstörung Schizophrenie in ihrem Verlauf durch eine Verbesserung der neuronalen Plastizität z.B. durch Sport modulierbar ist.
Retardierung nach Ausbleiben der physiologischen Synapsenelimination
Prof. Dr. Gabriele Rune, Hamburg
Molekulare Mechanismen neuronaler Migration und ihre Störungen
Prof. Dr. Michael Frotscher, Mitglied der Leopoldina, Hamburg
Adulte Neurogenese ist lebenslange Hirnentwicklung: was passiert, wenn sie gestört ist?“
Prof. Dr. Gerd Kempermann, Dresden
Schizophrenie, Hirnentwicklungsstörung und Sport
Prof. Dr. med. Peter Falkai, Mitglied der Leopoldina, München
Vorsitz
Prof. Dr. med. Peter Falkai
Ko-Vorsitz
Prof. Dr. Michael Frotscher
Symposium und Kongress richten sich an ein Fachpublikum. Für die Teilnahme ist eine allgemeine Kongressanmeldung erforderlich; die Veranstaltung kann dann ohne zusätzliche Anmeldung besucht werden.
Kontakt
Julie Holzhausen
DGPPN e.V.
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