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Wissenschaftshistorische Seminare

Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina

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Ein Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Julia Böttcher

Datum: Dienstag, 2. Mai 2017
Uhrzeit: 18:00
Ort: Lesesaal des Studienzentrums, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

Die frühe Leopoldina nutzte als Gelehrtengesellschaft erfolgreich die spezifischen Gegebenheiten im Reich: 1652 als Academia Naturae Curiosorum gegründet, etablierten die in ihr vereinigten Mediziner binnen weniger Jahrzehnte eine stabile, unabhängige und privilegierte Einrichtung für Naturforschung. Als Ärzte vertraten sie geschickt ihre Interessen in ganz verschiedenen Feldern: innerhalb der Akademie, in Städten, an Universitäten, am Kaiserhof und in den Territorien des Reichs. Über ihren Deutungsanspruch für Themen wie Gesundheit und Hygiene, Natur und ihre Erforschung gestalteten sie die frühneuzeitliche Gesellschaft aktiv mit.

Die Mitglieder der Leopoldina sind historisch interessant als Personen, die in verschiedenen Tätigkeitsfeldern agierten, sei es politisch oder naturforschend, im städtischen oder akademischen Kontext. Die Geschichte der frühen Leopoldina bietet die geschichtswissenschaftlich wie wissenschaftshistorisch reizvolle Möglichkeit, das Verhalten ihrer Mitglieder als Akteure in den verflochtenen Aktivitätsfeldern von Naturforschung und Politik zu analysieren.

Der Vortrag beleuchtet anhand von Beispielen die Mitglieder der Leopoldina während der ersten hundert Jahre des Bestehens der Akademie. Er zeigt auf, dass sich an dieser Personengruppe untersuchen lässt, welche Elemente für das Handeln frühneuzeitlicher Gelehrter im Alten Reich kennzeichnend waren. Dabei ist es lohnend, die Perspektive der Akteure zu suchen und ihrer Eingebundenheit in vielfältige Kontexte Rechnung zu tragen. Stellt man die Frage nach ihrem alltäglichen Tun und ihren Handlungsoptionen zur Durchsetzung ihrer Ansprüche und Interessen, so richtet sich der Blick damit nicht nur auf das Handeln der Akademiemitglieder als Naturforscher und Wissenschaftspolitiker, sondern insbesondere auf ihre Aktivitäten vor Ort in ihren vielfältigen Funktionen als Stadtärzte und Lokalpolitiker.

Prof. Dr. Rainer Godel und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dieter Hoffmann laden Sie herzlich ein.

Weitere Informationen und Anmeldung

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter des Studienzentrums
E-Mail: rainer.godel@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 47 239 -115