„Poesie ist die große Kunst der Construction der transscendentalen Gesundheit. Der Poet ist also der transscendentale Arzt.“ Dieser Wissensbegriff ist grundlegend für das Werk von Novalis (Georg Philipp Friedrich von Hardenberg). Novalis’ psychophysisches Denken, die Definition des Lebens und der Lebenskraft, das Verhältnis zwischen Geist und Leib sowie die Therapie psychischer und physiologischer Krankheiten stehen dabei im Mittelpunkt. Was bedeutete es, im Zeitalter der neuen Disziplin Biologie das Leben als „Bildung” aufzufassen? Wie hängt der Begriff „Bildungsroman“ damit zusammen? Wie wird Wissen über das Leben generiert und experimentell erweitert? Inwiefern unterschied Novalis zwischen der Tätigkeit des Naturwissenschaftlers und der des Dichters?

Themen des Symposiums sind Novalis' philologische und ideengeschichtliche Quellen: Das Verhältnis zu Hegels, Schellings, Friedrich Schlegels und Alexander von Humboldts Auffassungen von Leben, Organismus und Krankheit, die Tradition naturmagischer Medizin in der Vormoderne oder Keats’ Elegie vom Sterben. Das Symposium verbindet die Novalis-Forschung mit Forschungsthemen der Leopoldina zum Verhältnis zwischen Wissenschaften und Künsten.

Die Tagung wird veranstaltet von der Forschungsstätte für Frühromantik mit Unterstützung der Leopoldina, der Internationalen Novalis-Gesellschaft und der Stiftung „Wege wagen mit Novalis“.

Bild: Franz Gareis - Wikimedia Commons