Datum: | Dienstag, 10. Oktober 2017 |
Uhrzeit: | 18:00 |
Ort: | Lesesaal des Studienzentrums, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale) |
Trotz der großen Fülle von Büchern über Albert Schweitzer wissen wir nur wenig über Schweitzer als Arzt; trotz der zahlreichen Berichte über sein Spital wissen wir nur wenig über die Verhältnisse in Lambarene. Es sind vorwiegend die Erzählungen von Schweitzer selbst, die unsere Vorstellungen prägen.
Im Vortrag wird aus einem laufenden Forschungsprojekt berichtet, das auf der Basis einer großen Menge von Krankenakten, Briefen und anderem Archivmaterial einen neuen, differenzierten Blick auf das Spital in Lambarene wirft. Das Spital lässt sich nur verstehen unter Berücksichtigung des riesigen Netzwerks, das Schweitzer dank einer geschickten Kommunikationsstrategie aufbaute, und das die finanzielle und ideelle Basis lieferte. Das tägliche Leben war geprägt vom „Lambarenegeist“, der mit Begriffen wie Einfachheit, Natürlichkeit und Tüchtigkeit beschrieben werden kann und vor dem Hintergrund von Schweitzers Kulturkritik und seines Prinzips der „Ehrfurcht vor dem Leben“ gesehen werden muss. Das private, unabhängige Spital unterschied sich in vielen Belangen nur wenig von Kolonial- und Missionsspitälern, wies aber auch einige fundamentale Unterschiede auf, die im Vortrag erläutert werden.
Prof. Dr. Rainer Godel und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dieter Hoffmann laden Sie herzlich ein.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter des Studienzentrums
E-Mail: rainer.godel@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 47 239 -115