Datum: | Dienstag, 28. bis Donnerstag, 30. November 2017 |
Uhrzeit: | 09:00 bis 17:00 |
Ort: | Indaba Hotel, William Nicol Dr & Pieter Wenning Road, Fourways, 2021 Johannesburg, South Africa |
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Bergbaus für die Sicherung des wachsenden globalen Ressourcenbedarfs, stellt sich die Frage nach einer nachhaltigen Folgenutzung erschöpfter Minen, die immer noch allzu oft als spätere Altlasten zu erheblichen Umwelt- und Gesundheitsrisiken und enormen ökonomischen Belastungen künftiger Generationen führen. Diese resultieren nicht nur aus einmaligen Sanierungskosten, sondern auch aus dauerhaften Aufwendungen unter anderem für nachsorgende Wasserhaltung und -behandlung, die daher als Ewigkeitslasten bezeichnet werden.
Dieses über innovative Wege – insbesondere in den oft sehr stark bergbauabhängigen Entwicklungsländern der SADC* Region – zu vermeiden, diskutieren internationale Experten auf einer Konferenz vom 28. bis 30. November 2017 in Johannesburg (Südafrika).
Organisiert durch die deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Academy of Science of South Africa (ASSAf) – mit Förderung vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – ist dies eine Fortsetzung und Konkretisierung des Science-Business-Society Dialogue, der Ende 2016 in Pretoria mit dem Ziel begann, Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in einen engeren Dialog zu bringen. Angesichts der enormen Mengen saurer Grubenwässer aus gefluteten Goldminen im Großraum Johannesburg und der anstehenden Einstellung des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet 2018 ist die diesjährige Thematik sowohl für Südafrika als auch für Deutschland hoch aktuell.
Die international angelegte Konferenz wird ca. 100 eingeladene Teilnehmer aus einer Vielzahl von Bergbaunationen haben, neben Wissenschaftlern auch hochrangige Vertreter der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf innovativen Ansätzen, welche eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Nutzung erschöpfter Minen ermöglichen und damit der Entstehung bergbaulicher Ewigkeitslasten vorbeugen. Diskutiert werden beispielsweise Nutzungsmöglichkeiten stillgelegter Minen für die Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie, erstmals mit Beiträgen aller fünf Forschungsgruppen, die derzeit konkrete Standorte in Australien, Finnland, Deutschland, und Südafrika untersuchen.
Darüber hinaus werden Erfolge und Rückschläge in der Sanierung bergbaulicher Altlasten sowohl aus nationaler (wie beispeilsweise des deutschen Uran- und Steinkohlebergbaus) als auch aus regionaler (UNESCO Studie in Afrika) und globaler Sicht (Internationale Atomenergiebehörde, IAEA) analysiert sowie soziale und rechtliche Rahmenbedingungen dargestellt, welche für eine erfolgreiche Umwidmung beziehunsweise Vermeidung bergbaulicher Altlasten erforderlich sind. Zudem werden neue Möglichkeiten der Wertschöpfung und Ressourcengewinnung aus bergbaulichen Abprodukten vorgestellt.
Vertreten sind:
*SADC = Southern African Development Community