Spiegeln unsere Gesichter wider, wer wir sind? Oder zeigen sie denjenigen, der wir gerne wären? Oder gar denjenigen, den unsere Gesellschaft gerne hätte? Worin liegt der Unterschied zwischen „enhancement” und „reconstruction”, zwischen der „Verbesserung” der Gesichtszüge und deren Wiederherstellung? Inwiefern wird die Bestimmung dieser Begriffe jeweils durch kulturelle Vorannahmen bestimmt, insbesondere darüber, was unser Erscheinungsbild „authentisch“ macht?

In diesem Vortrag wird die oft kolportierte Behauptung kritisch untersucht, dass eine Gesichtstransplantation der Rekonstruktion diene, während ästhetische Chirurgie unser Aussehen nach unseren Wünschen „verbessere”. Die hier vorgestellte historische Fallstudie beginnt mit der Geschichte der Nasenoperationen im Berlin des 19. Jahrhunderts, und sie reicht bis zur Praxis der Gesichtstransplantation im 21. Jahrhundert.

Rainer Godel, Dieter Hoffmann und Florian Steger laden Sie herzlich ein.