Date: | Wednesday, 20 May 2015 |
Time: | 18:00 to 19:00 |
Location: | Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale) |
Die rasante Entwicklung mikro-elektronischer Sensoren hat das Gebiet der Verhaltensforschung von Tieren in freier Natur revolutioniert. Diese intelligenten Sensoren ermöglichen die detaillierte Beobachtung von Tieren und erlauben sogar die Kommunikation mit ihnen. Erstmals können die Entwicklung von Jungtieren und Ereignisse der Selektion durchgehend beobachtet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, Tiere weltweit zu schützen und ihre Funktionen im Ökosystem zu erhalten. Gleichzeitig ermöglicht dieses Wissen Gefahren, wie zoonotische Krankheiten, besser abzuschätzen. Tiere können durch ihr Gruppenverhalten und ihren „6. Sinn” Informationen an Menschen weitergeben, die einen ungeahnten Schatz darstellen. Wilde Tiere werden damit zu besten Verbündeten für ein weltweites Netzwerk intelligenter Sensoren zur Umwelterkundung.
Martin Wikelski studierte Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und erlangte 1994 seinen Doktortitel an der Universität Bielefeld. Es folgten Forschungsaufenthalte an der University of Washington in Seattle, USA, und als Humboldt-Stipendiat am Smithsonian Tropical Research Institute in Panama. Anschließend folgten Stationen als Assistenzprofessor bzw. als außerordentlicher Professor an den Universitäten von Illinois und Princeton. Seit 2008 ist Martin Wikelski Direktor am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell und Professor für Ornithologie an der Universität Konstanz. Aktuell untersucht er globale Migrationsmuster bei Tieren. Er führt die ICARUS-Initiative, deren Ziel es ist, ein neues Beobachtungssystem für kleine Tiere zu installieren. Er ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen. Im Jahr 2014 wurde er in die Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie der Leopoldina aufgenommen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Melanie Krähe
Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft
Tel. 0345 - 47 239 - 865
E-Mail melanie.kraehe@leopoldina.org