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Strahlenanwendung in Krankenversorgung und medizinischer Forschung - Das Prinzip der Rechtfertigung

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Vortrag von Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Christoph Reiners im Rahmen des Leopoldina-Symposiums „Strahlenforschung in der Medizin - Relevanz und Perspektiven”

Date: Friday, 8 May 2015
Time: 19:00
Location: Leopoldina, Vortragssaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Ionisierende Strahlung, wie sie u.a. massiv bei den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki oder der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. Allerdings werden direkte gesundheitliche Effekte dieser Form der Strahlenexposition auf menschliches Gewebe häufig mit indirekten, gesellschaftlichen Folgen derartiger Katastrophen in der öffentlichen Wahrnehmung vermischt. Dies führt häufig zu einer Überbewertung der gesundheitlichen Risiken von Strahlenexpositionen. Unter dem Aspekt der Rechtfertigung der Anwendung ionisierender Strahlung in der Krankenversorgung und in der medizinischen Forschung ist jedoch zu fordern, dass direkte gesundheitliche Folgen der Strahlenwirkung klar von mit Strahlenkatastrophen verbundenen indirekten gesellschaftlichen Auswirkungen getrennt betrachtet werden.

Auf der Basis der Empfehlung unabhängiger internationaler Expertenkommissionen wurde in den letzten Jahrzehnten weltweit ein System zur Rechtfertigung der Anwendung ionisierender Strahlung in der Medizin entwickelt, dass sowohl auf die Krankenversorgung als auch die medizinische Forschung anzuwenden ist. Hierauf basieren auch die in Deutschland und Europa gültigen Rechtsnormen. Der Vortrag wird darstellen, dass Probanden und Patienten hierdurch wirkungsvoll geschützt sind.

Prof. Dr. Christoph Reiners

Christoph  Reiners ist Nuklearmediziner und hat bis 2010 die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Würzburg geleitet. Seitdem ist er hauptamtlicher Ärztlicher Direktor dieses Universitätsklinikums. Er leitet das nationale Zentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Strahlenunfallmanagement am Universitätsklinikum Würzburg. Er ist seit über 20 Jahren Mitglied verschiedener Gremien der Strahlenschutzkommission beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Wissenschaftlich beschäftigt er sich vor allem mit den Auswirkungen ionisierender Strahlung auf die Schilddrüse und der Diagnose und Behandlung des strahleninduzierten Schilddrüsenkrebses. Für seine Unterstützung der von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Bevölkerung Weißrusslands wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Minsk ausgezeichnet.

Kontakt

Katharina Schmidt
Veranstaltungsmanagement
Tel. 0345 47239-928
katharina.schmidt@leopoldina.org

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