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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

gleichen mehr) studiert werden soll. Hierzu ist es erforderlich, die Zellen vor oder nach Ein- wirkung des externen Faktors mit radioaktiv markiertem (meist 35 S) Methionin für wenige Minuten zu markieren. Danach werden die Proteine extrahiert und auf dem Gel aufgetrennt. Im Anschluss daran werden die radioaktiv markierten, d. h. während der Pulsmarkierung neu synthetisierten, Proteine durch autoradiographische Verfahren (Phosphoimaging) detektiert. Schließlich werden die bereits vorhandenen Proteine auf demselben Gel mit Hilfe sensitiver Proteinfärbetechniken (z. B. Cypro-Ruby, Flamingo usw.) sichtbar gemacht. Wenn man jetzt mit Hilfe der von der aus unserer Arbeitsgruppe heraus gegründeten Greifswalder Firma De- codon entwickelten Software beide Gelimages übereinanderlegt (da es sich nur um ein Gel handelt, ist das „Warpen“ von mehreren Gelen nicht erforderlich), dann sind alle die Proteine, die vor der Einwirkung der Stressfaktoren noch nicht vorhanden sind, durch den Stresssti- mulus aber massiv induziert (d. h. neu synthetisiert) werden, bereits radioaktiv markiert, aber – da die Akkumulation der neu synthetisierten eine gewisse Zeit dauert – noch nicht anzu- färben. Wenn die radioaktiv markierten Proteine eine Falschfarbe Rot und die akkumulierten eine Falschfarbe Grün erhalten, fallen alle die neu induzierten Proteine durch ihre rote Farbe auf. Jetzt wird man die roten Proteine identifizieren und erhält eine Übersicht, wie sich die Zelle beispielsweise vor Einwirkung von Hitzestress schützt (Abb. 6). Mit der gleichen Pro- Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 143–165 (2011) Michael Hecker 154 Abb. 6 Nachweis stressinduzierter Proteine in B. subtilis mit Hilfe der „dual channel imaging technique“. Rot mar- kierte Proteine werden in B. subtilis nach einer Hitzeschockbehandlung neu synthetisiert und bilden das Hitzeschock- stimulon.