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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

Ein drittes Beispiel betrifft die weiter oben beschriebene Proteomsignaturbibliothek für Stress- und Hungerfaktoren, ein wichtiges Werkzeug, um beispielsweise den Lebensstil von Bakterien, die in einem Biofilm auf Oberflächen (eine für Infektionsbedingungen häufige Lebensform) oder in einem großen Bioreaktor gewachsen sind, vorauszusagen. In Zusammenarbeit mit der Firma Henkel, die Waschmittelenzyme mit Hilfe von Vertretern der Gattung Bacillus herstellt, nutzen wir die Signaturbibiothek, um Fermentationsprozesse zu verfolgen und sogar zu kon- trollieren. Die Proteomsignaturen verraten uns, ob irgendwelche Flaschenhälse wie Stressfak- toren, Phosphat oder Sauerstoffhunger den Fermentationsprozess negativ beeinflussen können (VOIGT et al. 2009). Dabei wurden diese prozesskritischen Markerproteine als Markergene auf einen DNA-Chip gebracht, mit dem man sehr schnell solche Änderungen erfassen kann, um von einem reinen Fermentationsmonitoring zu einer Fermentationskontrolle zu gelangen. Auf der anderen Seite wird die Proteomsignaturbibliothek für infektionsrelevante Stimuli zur- Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 143–165 (2011) Michael Hecker 158 Abb. 9 Die „zwei Gesichter von R. eutropha – rote Proteine sind für den organotrophen, grüne für den lithotrophen Lebensstil charakteristisch.