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Ehemaliger Leopoldina-Präsident Jörg Hacker erhält Robert-Koch-Medaille in Gold

Ehemaliger Leopoldina-Präsident Jörg Hacker erhält Robert-Koch-Medaille in Gold

Prof. Dr. Jörg Hacker
Foto: David Ausserhofer | Leopoldina

Für seine Verdienste um die Wissenschaftsförderung während seiner mehr als vierzig Jahre langen Laufbahn erhält Leopoldina-Altpräsident Jörg Hacker die Robert-Koch-Medaille in Gold. Mit der Auszeichnung würdigt die Robert-Koch-Stiftung herausragende Lebenswerke von Medizinforscherinnen und -forschern im Bereich Infektiologie, Immunologie und Mikrobiologie. Jörg Hacker, Mikrobiologe und von 2010 bis 2020 Präsident der Leopoldina, erhält die Auszeichnung am 11. November 2022 in Berlin.

Jörg Hacker sei ein Pionier der molekularen Infektionsforschung, der es verstehe, andere an seinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen und Wissenschaft so zu vermitteln, dass die Menschen außerhalb seines Fachgebiets ihn verstehen, teilte die Robert-Koch-Stiftung mit. Insbesondere in diversen Funktionen als „Gestalter der Wissenschaft“ habe er sich um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die deutsche Forschungslandschaft verdient gemacht.

In seiner langjährigen Forschung als Mikrobiologe untersuchte Jörg Hacker unter anderem die Pathogenitätsfaktoren verschiedener Krankheitserreger und widmete sich der Charakterisierung von sogenannten Pathogenitätsinseln. Seine Erkenntnisse über diese Art der Gen-Organisation haben völlig neue Sichtweisen auf die Plastizität des Erbguts von Krankheitserregern eröffnet.

Jörg Hacker studierte von 1970 bis 1974 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Biologie und wurde dort 1979 promoviert. Nach seiner Habilitation am Institut für Mikrobiologie der Universität Würzburg 1986 war Jörg Hacker von 1988 an Professor für Mikrobiologie in Würzburg und ab 1993 Leiter des Würzburger Instituts für Molekulare Infektionsbiologie. Von 2003 bis 2009 war Hacker Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 2008 bis 2010 Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin. 2010 wechselte er nach Halle (Saale), um sein Amt als Präsident der Leopoldina anzutreten. Für seine besonderen Verdienste um die Leopoldina und die durch ihn erzielten Fortschritte in seinem Forschungsfeld wurde Hacker in seiner Laufbahn mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem 2017 den Stuart Mudd Award der International Union of Microbiological Societies, 2009 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und 2021 den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 1998 ist Jörg Hacker Mitglied der Leopoldina in der Sektion Mikrobiologie und Immunologie.

Die Robert-Koch-Stiftung vergibt jährlich mehrere hochrangige wissenschaftliche Auszeichnungen. Mit der Robert-Koch-Medaille in Gold werden herausragende Medizinforscherinnen und -forscher im Bereich Infektiologie, Immunologie und Mikrobiologie für ihr Lebenswerk geehrt. Mit Thomas F. Meyer (2020), Kai Simons (2016), Ernst-Ludwig Winnacker (2011) und Hans-Dieter Klenk (2006) erhielten bereits mehrere Leopoldina-Mitglieder die renommierte Auszeichnung.