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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften |
Stadt: | Essen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Angewandte Ökonometrie, insbesondere in arbeits- und bevölkerungsökonomischen sowie energiepolitischen Fragestellungen
Christoph M. Schmidt ist ein deutscher Volkswirt, der in seiner Forschung ein breites Spektrum wirtschaftspolitisch relevanter Themen behandelt. Diese findet er insbesondere in der Makroökonomik sowie der Energie-, Gesundheits- und Arbeitsmarktökonomik. Er berät regelmäßig mehrere politische Gremien.
Grundsätzlich vertritt Schmidt eine evidenzbasierte Politikberatung. Seine Handlungsempfehlungen an die Politik stützt er auf Erkenntnisse der empirischen Wirtschaftsforschung. Gleichzeitig will er erklärtermaßen die zur Ermittlung der empirischen Ergebnisse unterlegten Annahmen transparent offenlegen.
Christoph Schmidt befürwortet unter anderem eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit für die nach dem Jahr 2030 in den Ruhestand wechselnden Generationen, die sich an den mit steigender Lebenserwartung im Alter gewonnenen zusätzlichen Lebensjahren orientiert. Diese Weichenstellung würde es trotz des anstehenden massiven demographischen Wandels erlauben, die beiden anderen Stellschrauben des umlagefinanzierten Systems der Alterssicherung, steigende Beiträge und sinkende Versorgungsniveaus, zurückhaltender einzusetzen.
Um die soziale Schieflage im Bildungssystem zu korrigieren, entwickelte Schmidt gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des RWI und der Australian National University das Modell „BAföG Plus“ als System nachgelagerter Studiengebühren. Demnach erhielten alle Studierenden ein zinsfreies staatliches Darlehen zur Zahlung der Gebühren, das nach Ende des Studiums einkommensabhängig als eine Art Graduiertensteuer zurückgezahlt würde. Das aufgrund einer Bedürftigkeitsprüfung zugestandene BAföG-Stipendium bliebe erhalten.
Zu seinen Vorschlägen gehört auch die Umsetzung einer umfassenden CO2-Bepreisung zur Bekämpfung der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung. Gemeinsam mit dem Umweltökonomen Ottmar Edenhofer skizzierte Schmidt die Grundzüge eines Steuerkonzepts, das zum einen für die Bekämpfung des Klimawandels auf den Einsatz marktwirtschaftlicher Mechanismen als Leitinstrument abzielt und zum anderen zugleich für einen sozialen Ausgleich sorgt.
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