In historischen Kirchen- und Profanbauten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt finden sich zahlreiche und zu großen Teilen unbekannte Zeugnisse der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts. Dazu zählen bedeutende Werke aus der Epoche des Expressionismus und der Klassischen Moderne sowie neuere Glaskunst von führenden Vertretern wie Johannes Schreiter, Jochem Poensgen, Tony Cragg, Neo Rauch und Markus Lüpertz.
Der Bildband von Holger Brülls stellt diese farbenprächtigen Kunstwerke vor und setzt die Synthese aus Licht, Farbe, Bildkunst und Architektur in etwa 450 überwiegend großformatigen Aufnahmen in Szene. Das 2019 entstandene Fenster im Treppenhaus der Leopoldina sowie die Fenster im Studienzentrum von 1988 sind Teil des Gesamtwerkes. Zum ersten Mal wird mit diesem Sammelband auch in größerem Umfang der bemerkenswerte Bestand an architekturgebundener Glasgestaltung aus der Zeit der DDR dokumentiert.

An die Buchvorstellung schließt sich eine Podiumsdiskussion zum Thema „Lichtkunst statt Kunstlicht. Die gegenwärtige Situation von Glasgestaltung und Glasmalerei als architekturbezogene Kunst in öffentlichen Räumen“ an. Zum Abschluss der Veranstaltung wird Frau Prof. Christine Triebsch, die Schöpferin der neuen Fenster im Treppenhaus des Leopoldina-Hauptgebäudes, im Rahmen eines Künstlergesprächs die von ihr entworfenen Gläser vorstellen.

Die Veranstaltung wird durch den Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. gefördert.