Matthias Beller
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Rostock |
Land: | Deutschland |
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Rostock |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Homogene Katalyse und organische Synthese, P- und N-Liganden Synthese, Organometallchemie, Entwicklung von Prozessen für organische Großchemikalien, Wirkstoffsynthesen, Oxidation, Hochdruckchemie
Die Entwicklung nachhaltiger chemischer Verfahren steht im Zentrum von Matthias Bellers wissenschaftlicher Arbeit. Er leistet Beiträge zur Weiterentwicklung der homogenen Katalyse, einer der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts.
Leistungsfähige Katalysatoren sind Substanzen, die chemische Reaktionen mit hoher Ausbeute, wenigen Nebenprodukten und geringem spezifischem Energiebedarf ermöglichen. Sie sind deshalb eine wichtige Voraussetzung für eine ressourcenschonende Wirtschaft – sei es in der Chemie, der Pharmazie, Lebensmittelproduktion, Energietechnik oder Materialentwicklung. Mit seinen Forschungsgruppen widmet sich Matthias Beller der Entwicklung homogener Katalysatoren und Katalyseverfahren, die besonders umweltverträglich und gleichzeitig kostengünstig sind. Ein industriell bedeutendes Anwendungsfeld sind Oxidationsreaktionen mit Metallkomplex-Katalysatoren, in denen Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel dienen. Eisenkomplexe beispielsweise sind auch für biologische Oxidationsprozesse bedeutend. Darüber hinaus hat Beller eine einfache und ungiftige Methode entwickelt, das Abfallprodukt Kohlendioxid als Ressource für Kohlenstoff verfügbar zu machen, um daraus wichtige chemische Grundbausteine, sogenannte Esterderivate, herzustellen. Viele der von ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelten Metallkomplexe und Liganden sind mittlerweile gängige Katalysatoren, sowohl in der Forschung als auch der praktischen Anwendung.
Nach seiner Promotion und einem Post-Doc-Aufenthalt am MIT in Boston arbeitete Beller zu Beginn der 1990er Jahre in leitender Position in der Chemieindustrie bei der damaligen Hoechst AG, bevor er 1996 zunächst einem Ruf an die TU München folgte und 1998 nach Rostock an das heutige Leibniz-Institut für Katalyse ging. Bis heute ist der Austausch mit der Industrie ein wichtiges Element seiner Arbeit, sowohl um Forschungsergebnisse in die Anwendung zu übertragen als auch um Inspirationen für neue Forschungsfragen zu bekommen. Matthias Beller ist daher auch an über 60 Patenten beteiligt.
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