Bruce Beutler
Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 2011
Wahljahr: | 2012 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Dallas, TX |
Land: | USA |
CV Bruce Beutler - English (pdf)
Nobelpreis in Physiologie oder Medizin 2011
Wahljahr: | 2012 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Dallas, TX |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Immunsystem, Angeborene Immunität, Rezeptorproteine, Toll-Gen, Toll-like Receptor, TLR, Tumor Necrosis Factor (TNF), TNF-Blocker
Bruce Alan Beutler ist ein amerikanischer Immunologe und Genetiker. 2011 wurde er gemeinsam mit Jules Hoffmann und Ralph M. Steinmann mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Die drei Wissenschaftler haben das menschliche Immunsystem erforscht und, so das Nobelkomitee, "unser Verständnis des Immunsystems revolutioniert". Bruce Beutler und sein Kollege Jules Hoffmann entdeckten Aktivierungsmechanismen der angeborenen Immunität.
Alle Lebewesen schützen ihren Organismus mit einem angeborenen Abwehrsystem vor Bakterien und Mikroorganismen. Beutler und Hoffmann entdeckten die Rezeptorproteine, die solche „Eindringlinge“ beim Eintritt in den Körper erkennen und das Immunsystem aktivieren. In einer weiteren „Abwehrstufe“ kommen dann die von Steinman entdeckten dendritischen Zellen zum Einsatz. Jules Hoffmann hatte die Wichtigkeit des Toll-Gens für das Immunsystem bei Fliegen erkannt. Mutationen im Toll-Gen führen dazu, dass der Körper keine effektive Abwehrreaktion auslösen kann. Denn das Gen aktiviert Rezeptorproteine, die wiederum die Immunabwehr in Gang setzen. Darauf aufbauend fand Beutler solche Rezeptoren bei Mäusen, die Toll-like Rezeptoren (TLR). Beutler hatte damit eine neue Klasse von Immunmolekülen entdeckt und nachgewiesen, dass bei Insekten und Säugetiere die Immunreaktion über den gleichen Mechanismus aktiviert wird. Diese Entdeckungen haben wesentlich zum Verständnis von Krankheiten beigetragen und die Entwicklung neuer Therapien gegen Infektionen, Krebs und Entzündungskrankheiten befördert.
In früheren Forschungsarbeiten isolierte Beutler bei Mäusen den Tumor Necrosis Factor (TNF) und erkannte dessen Bedeutung für entzündliche Prozesse. TNF bringt einerseits Tumorzellen zum Absterben, andererseits ist ein wichtiger Botenstoffen für die Entstehung von entzündliche Reaktionen und Fieber. Seine Entdeckung war die Grundlage für die Entwicklung so genannter TNF-Blocker: Medikamente, die die Wirkung des Botenstoffs im Immunsystem gezielt unterbinden und bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten und Rheuma eingesetzt werden. Am Scripps Research Institute entwickelte Beutler das weltweit größte Mutagenese-Programm bei Mäuse, um gezielt Mutationen im Erbgut der Tiere zu erzeugen.
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