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Year of election: | 2016 |
Section: | Mikrobiologie und Immunologie |
City: | Hannover |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Infektionskrankheiten, Zoonosen, hochpathogene Viren, Ebola, SARS, Vogelgrippe (H5N1), Entwicklung von Impfstoffen
Albert Osterhaus ist Virologe. Schwerpunkt seiner Forschung sind hochpathogene Viren und Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Er konnte die Übertragung des Vogelgrippe-Virus auf den Menschen nachweisen und war an der Identifizierung des SARS-Virus beteiligt. In Gremien erarbeitet er gesundheitspolitische Strategien zur Bekämpfung plötzlich auftretender Infektionskrankheiten.
Albert Osterhaus erforscht Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, sogenannte Zoonosen. Die meisten Krankheitserreger, die beim Menschen in den letzten Jahren neu aufgetreten sind, stammen aus dem Tierreich. Osterhaus will verstehen, was die Viren so gefährlich macht, und darauf aufbauend Strategien im Kampf gegen die hochansteckenden Krankheiten entwickeln. Mit seiner Arbeitsgruppe konnte Albert Osterhaus nachweisen, dass der Erreger der sogenannten Vogelgrippe (H5N1) auch Menschen infizieren kann. In weiteren Arbeiten beschrieb er die Verbreitung des Virus unter Katzen.
Während der SARS-Epidemie im Jahr 2003 war er maßgeblich an der Identifizierung des SARS-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome) beteiligt. Seine Gruppe deckte auf, dass die schwere Lungenerkrankung von einem Coronavirus verursacht wird, das normalerweise nur Tiere befällt. Ein Coronavirus ist auch für die gefährliche MERS-Infektion (Middle East Respiratory Syndrome) verantwortlich, die überwiegend von Dromedaren übertragen wird. Albert Osterhaus war an der Entwicklung eines experimentellen Impfstoffes beteiligt, der erfolgreich an Dromedaren getestet wurde. Der Stoff (MVA-MERS-S) gilt auch als Impfstoffkandidat für den Menschen, etwa für Krankenhauspersonal oder Tierpfleger.
Osterhaus forschte auch zu Hepatitis C, Masern und Robbensterben und arbeitete an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen HIV. In Gremien und Projekten setzt er sich für umfassende Strategien zur Bekämpfung zoonotischer Erreger ein, mit dem Ziel, dass öffentliche Gesundheitssysteme bei Ausbrüchen neuer Infektionserreger schnell und effektiv handeln können.