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Year of election: | 2001 |
Section: | Ophthalmologie, Oto-Rhino-Laryngologie, Stomatologie |
City: | München |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Kopf-Hals-Chirurgie, Tumorchirurgie, Entwicklung von Implantaten, Cochlea-Implantate, Trachealersatz, Tissue Engineering; Plastische Gesichtschirurgie
Alexander Berghaus ist Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Spezialist für ästhetische und wiederherstellende Kopf-Hals-Chirurgie. Er entwickelte neue Implantate und züchtete Biomaterialien (Tissue Engineering) für plastische Rekonstruktionen. Er hat einen Luftröhrenersatz konstruiert und Implantate aus Polyethylen, die bei Deformation der Ohrmuscheln eingesetzt werden.
Das Spezialgebiet von Alexander Berghaus sind plastische und wiederherstellende (rekonstruktive) Operationen an Kopf und Hals. Dazu gehören unter anderem Fehlbildungen der Ohrmuschel, Nasendeformitäten, entstellende Narben, Gesichtsnervenlähmung sowie plastische Rekonstruktionen nach Unfällen oder Tumoroperationen. Bei der rekonstruktiven plastischen Chirurgie wird häufig gesundes, körpereigenes Gewebe in die verletzte Körperregion verpflanzt. In der Tumorchirurgie müssen zum Beispiel nach Entfernung der Tumore unterschiedliche Gewebe (Mundschleimhaut, Knorpel, Knochen) ersetzt werden, um Funktionen wie Kauen, Schlucken, Sprechen wiederherzustellen. Alexander Berghaus setzt dabei modernste Computertechnik und Simulationen ein.
Die Gewebeverpflanzung bringt jedoch auch Nachteile mit sich: Es entsteht ein zweiter Eingriffsort, es gibt meist zu wenig Gewebe und in der Spenderregion gehen Funktion und Körperform verloren (Hebedefekt). Um diese Nachteile zu vermeiden, entwickelte Alexander Berghaus Implantate und züchtete Biomaterialien mit Hilfe des sogenannten Tissue Engineering. Tissue Engineering bezeichnet die Methode der Gewebezüchtung. Dabei werden lebende Zellen eines Organismus außerhalb des Körpers angezüchtet und wieder implantiert. Durch Kombination der gezüchteten Zellen mit industriell hergestellten Materialien entstehen neue Implantate.
Für die plastische Rekonstruktion bei schweren Ohrmuscheldeformitäten hat Alexander Berghaus Implantate aus porösem Polyethylen entwickelt, die anstelle von körpereigenem Rippenknorpel eingesetzt werden. Die Implantate verhindern den Verlust von Funktion und Körperform an der Stelle der Gewebeentnahme und ermöglichen das rasche Einwachsen von umliegenden körpereigenem Gewebe. Sie werden international eingesetzt.
Alexander Berghaus hat auch eine künstliche Luftröhre entwickelt (Trachealersatz), die schnell in Kliniken eingesetzt wurde. Zudem ist er Spezialist für Innenohrimplantate (Cochlea-Implantate) für gehörlose Menschen. Er untersucht metallische Werkstoffe auf ihre Einsatzmöglichkeit und das Langzeitverhalten von Implantaten. Mit seiner Forschung trägt er zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten bei.