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Year of election: | 1964 |
Section: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
City: | Tübingen |
Country: | Deutschland |
Alfred Gierer promovierte in Physik über Wasserstoffbrücken und wechselte danach in die Biologie. Seine Arbeit galt zunächst dem Tabakmosaikvirus als Modellsystem der Molekularbiologie. Er zeigte die Infektiosität der isolierten Virus-Nukleinsäure (zusammen mit G. Schramm) und damit deren Funktion als Erbsubstanz der Viren. Es folgten Arbeiten zu Struktur und Mutagenese dieser RNA. Seine Untersuchungen zur Proteinsynthese führten auf die Struktur und Funktion der Polyribosomen. Danach nahm er Forschungen zur Entwicklungsbiologie auf, und zwar an Hydra als experimentellem Modell. Die Prozesse der Regeneration von Teilstücken und Zellaggregaten dieser Polypen sind prototypisch für die Neubildung von Strukturen bei der Entwicklung der Organismen. In diesem Kontext ist ein Schwerpunkt der Arbeiten die zusammen mit H. Meinhardt entwickelte Theorie biologischer Gestalt- und Musterbildung, die auf der Interaktion selbstverstärkender Aktivierung mit „lateraler“ Inhibition größerer Reichweite beruht. Außerdem gilt Gierers besonderes Interesse philosophischen Aspekten der Lebenswissenschaften, zumal der Beziehung der Biologie zur Physik und der Reichweite wie den Grenzen einer naturwissenschaftlichen Theorie menschlichen Bewusstseins.
A related text is provided in English by the link above to my „Informal curriculum vitae“.