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Year of election: | 2016 |
Section: | Neurowissenschaften |
City: | Martinsried |
Country: | Deutschland |
Benedikt Grothe arbeitet auf dem Gebiet der Neurobiologie. Seine Schwerpunkte liegen auf auditorischen und systemischen Neurowissenschaften. Er beschäftigt sich mit der Struktur und der Funktion von neuronalen Verknüpfungen, die räumlich-zeitliche Informationen weiterverarbeiten, deren Evolution und Entwicklung.
Seit seiner Dissertation zur neuronalen Verarbeitung von Echoortungssignalen bei Fledermäusen forscht Benedikt Grothe zum Hörsystem der Säuger einschließlich des Menschen. Im Zentrum seiner Publikationen steht die Struktur-Funktions-Beziehung schallanalysierender neuronaler Schaltkreise sowie deren phylogenetischer Kontext. Dabei schlägt er eine Brücke über sämtliche systemrelevanten Ebenen biologischer Analysen: von der Biophysik einzelner Neurone über Anatomie, Physiologie und Pharmakologie neuronaler Schaltkreise hin zu strukturübergreifenden neuronalen Kodierungsstrategien sowie der Wahrnehmung/Psychoakustik bei Tier und Menschen.
Dabei stehen Schaltkreise, die der raum-zeitlichen Schallanalyse und insbesondere der Lokalisation von Schallquellen dienen, im Zentrum seiner Arbeiten. Diese Schaltkreise sind durch ihre herausragende Präzision (z. B. mikrosekundengenaue Verrechnung der Eingangssignale von beiden Ohren) in besonderer Weise geeignet, die phylogenetische Anpassung und Optimierung neuronaler Komponenten von Sinnessystemen zu verstehen und deren biologische Grenzen zu bestimmen. Zudem erlauben sie grundsätzliche Aussagen über Kodierungsstrategien etwa von Raum und Zeit.