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Year of election: | 2011 |
Section: | Biochemistry and Biophysics |
City: | Würzburg |
Country: | Germany |
Forschungsschwerpunkte: DNA-Reparaturmechanismen, Nukleotid-Exzisions-Reparatur (NER), Wirkstoffdesign, Stoffwechsel des Tuberkulose-Erregers, Wirkstoffe gegen pathogene Erreger
Caroline Kisker ist Biochemikerin. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Reparaturmechanismen des Erbguts und Wirkstoffdesign („Structure Based Drug Design“). Sie untersucht Proteine des DNA-Reparatursystems, um herauszufinden, wie Schäden in unserem Erbgut erkannt und repariert werden. Im Bereich Drug Design arbeitet sie an der Entwicklung neuer Wirkstoffe vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen.
Caroline Kisker erforscht Schäden und Reparaturmechanismen des menschlichen Erbguts. Werden Erbgutschäden nicht repariert, können Mutationen entstehen, die beispielsweise zu Krebs führen. Im Fokus ihrer Forschung steht die Nukleotid-Exzisions-Reparatur (NER). Dieser wichtige Reparaturmechanismus erkennt und repariert ein breites Spektrum an Erbgutschäden, wie zum Beispiel Schäden durch UV-Strahlung, Rauchen oder chemotherapeutische Stoffe. Es gelang Caroline Kisker, ein Protein (XPD-Protein) des Reparaturmechanismus zu analysieren, das an der Erkennung von Erbgutschäden beteiligt ist. Darauf aufbauend konnte sie zeigen, wie sich Mutationen auf dieses Protein auswirken. Sie führen zu den seltenen Krankheiten Mondscheinkrankheit (Xeroderma pigmentosum) und Kleinwuchs (Cockayne-Syndrom bzw. Trichothiodystrophie). Auch fast alle Tumorerkrankungen sind auf genetische Schädigungen zurückzuführen. Die Erkenntnisse über die Reparaturmechanismen können zur Entwicklung neuer Chemotherapeutika beitragen.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Caroline Kisker ist die Suche nach neuen Wirkstoffen, das sogenannte Structure Based Drug Design. Hier beschäftigt sie sich vor allem mit Wirkstoffen gegen Tuberkulose (TBC) und das Bakterium Staphylococcus aureus. Über ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Tuberkulose infiziert, mehr als eine Million Menschen sterben jedes Jahr daran. Neue Wirkstoffe sind dringend nötig, da immer mehr Erreger gegen existierende Antibiotika resistent sind (multiresistente Bakterienstämme). In einem internationalen Team arbeitet Caroline Kisker an einer Schwachstelle des Tuberkulose-Erregers Mycobacterium tuberculosis, an der neue Behandlungen ansetzen können. Die Forschenden entdeckten im Cholesterin-Stoffwechsel des Bakteriums das Enzym FadA5. Ohne dieses Enzym haben die Erreger Schwierigkeiten, eine chronische Infektion aufrechtzuerhalten. Kiskers Gruppe hat die Struktur des Enzyms analysiert. Nachfolgend steht die Frage, ob sich Moleküle designen lassen, die das Enzym blockieren und so neue Therapien ermöglichen.