Research

Forschungsschwerpunkte: Geschichte des künstlerischen und des nicht-künstlerischen Bildes, Geschichte der Museen, Methodik der Kunst- und Bildgeschichte, Bildpolitik

Charlotte Klonk ist eine deutsche Kunsthistorikerin, die sich vor allem mit der Bild- und Raumgeschichte beschäftigt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Austausch zwischen künstlerischen und nicht-künstlerischen Bildern, ohne die Eigenarten der Ausdrucksformen der Kunst oder die Herausforderungen kunstgeschichtlicher Methoden aus dem Blick zu verlieren.

So ließ sich an der englischen Landschaftsmalerei um 1800 die Wechselwirkung künstlerischer und nicht-künstlerischen Darstellungsformen demonstrieren: Die freiere Farb- und Formgebung von Thomas Gainsborough, John Constable oder William Turner reagierte auf den Wandel der naturwissenschaftlichen Forschung und Illustration. Die Präsentation von Kunst in Museen hebt Bilder isolierend hinaus, nimmt dabei aber stets die zur jeweiligen Zeit virulenten wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Theorien über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft und den Zweck der Kunst auf. Gleichwohl bleibt ein sinnlicher Überschuss musealer Inszenierungen, der nicht allein über die in der Kunstgeschichte zugeschriebene Bedeutung der Werke oder den sozialhistorischen Kontext hergeleitet werden kann.

Seit längerem forscht Charlotte Klonk darüber hinaus zu Bildern in politischen Kontexten. In ihrer Publikation „Terror. Wenn Bilder zu Waffen werden“ (2017) analysiert sie die Wirkung der nach einem Terroranschlag zirkulierenden Aufnahmen, die sich über die Machart des Einzelbildes nicht entschlüsseln lassen. In aktuellen Forschungsprojekten untersucht sie Bilder der Demokratie seit dem späten 18. Jahrhundert und den Kulturgutschutz im Wandel der deutschen Gesetzgebung und Rechtsanwendung seit 1955.

Career

• seit 2011 Professorin für Kunst und Neue Medien, Humboldt-Universität zu Berlin
• 2007 Habilitation, Humboldt-Universität zu Berlin
• 2005-2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
• 1995-2005 Dozentin, Department of Art History, University of Warwick, Coventry, UK
• 1993-1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Christ Church, University of Oxford, Oxford, UK
• 1993 Promotion, Newnham College, University of Cambridge, Cambridge, UK
• 1992-1993 Tätigkeit, Museum van Hedendaagse Kunst, Gent, Belgien
• 1989-1992 Doktorandin, Newnham College, University of Cambridge, Cambridge, UK
• 1988-1989 Studium Kunstgeschichte, University of Cambridge, Cambridge, UK
• 1985-1988 Studium Kunstgeschichte, Universität Hamburg

Functions

• seit 2023 Sekretarin der Klasse IV Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
• seit 2014 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln
• seit 2010 Mitglied, Stiftungsrat, Schering Stiftung, Berlin
• 2017-2023 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (KHI), Florenz, Italien

Projects

• seit 2020 Antragstellerin und Projektleitung (zusammen mit Dieter Grimm), „Nationales Kulturerbe. Das Kulturgutschutzgesetz im Spannungsverhältnis von Gemeinwohlinteressen und Privateigentum“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
• 2012-2018 Vorstandsmitglied und Projektleitung, Exzellenzcluster (EXC) 1027„Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor“, DFG

Honours and Memberships

• seit 2019 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
• 2012 Fellow, Clark Art Institute, Williamstown, USA
• 2005-2006 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
• 2001-2002 Alexander-von-Humboldt-Fellow, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
• 1998 Influential Book Award, American Society of Eighteenth Century Studies, USA
• 1991-1992 Doktorandenstipendium, Studienstiftung des Deutschen Volkes
• 1990-1991 Stipendium, Deutscher Akademischer Austauschdienst
• 1989-1992 Stipendium, British Academy, UK
• 1986-1990 Stipendium, Studienstiftung des Deutschen Volkes