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Year of election: | 2019 |
Section: | Innere Medizin und Dermatologie |
City: | München |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Atherosklerose, Entzündung, Zytokine/Chemokine, nicht-kodierende RNA
Christian Weber ist ein deutscher Humanmediziner mit dem Forschungsschwerpunkt auf Kardiologie. Seine Beiträge haben zu einem besseren Verständnis der chronisch-entzündlichen Pathogenese der Atherosklerose als Grundlage für neue Therapieformen geführt.
Er hat seit den frühen 1990er Jahren die Rolle der Entzündung in der lipid-getriebenen Entstehung der Atherosklerose verfolgt und zur mechanistischen Aufklärung der Funktion von Chemokinen und microRNAs gearbeitet. Seine Ergebnisse tragen unter biomedizinischen Aspekten zur vaskulären Gefäßbiologie bei.
Die Atherosklerose ist Hauptursache von kardiovaskulären Erkrankungen, welche weiterhin die globale Mortalität dominieren. Die Rolle der Entzündung in der Entstehung der Atherosklerose konnte durch Einsatz von spezifischen anti-inflammatorischen Therapien auch in klinischen Studien validiert werden. Die Entdeckung der Mechanismen von Chemokinen, verwandten Zytokinen und ihren Rezeptoren bei der Rekrutierung von Entzündungszellen, sowie von regulatorischen Funktionen nicht-kodierender microRNAs eröffnet die Möglichkeit zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze mit geringen Nebenwirkungen.
Christian Weber gelang es unter anderem die Chemokinrezeptoren CXCR2 und CXCR4 als erste Signalrezeptoren für das Zytokin MIF mit einem Chemokin-artigen Strukturmotiv zu identifizieren. Weiter entdeckte er die funktionell relevante Heteromerisierung von Chemokinen. Neue von Christian Weber erzielte Erkenntnisse zur Wirkung des Duffy-Antigen Rezeptors für Chemokine (DARC) auf hämatopoietische Zellen könnten erstmals ethnische Unterschiede bei entzündlichen und vaskulären Erkrankungen erklären.