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Year of election: | 2010 |
Section: | Mikrobiologie und Immunologie |
City: | Basel |
Country: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie, Infektionsbiologie, Virulenzmechanismus, Typ-4-Sekretionssystem, Antiinfektiva, Bartonella
Christoph Dehio ist ein deutscher Molekular- und Infektionsbiologe. Er erforscht den bei bakteriellen Krankheitserregern weit verbreiteten Virulenzmechanismus der „Typ-4-Sekretionssysteme“. Dehios Erkenntnisse eröffnen erfolgversprechende Perspektiven für die Entwicklung neuer Antiinfektiva - Medikamente, die gegen verschiedene Keime eingesetzt werden können.
Dehio erkannte, dass für die krankmachende Wirkung vieler Bakterien „Nanomaschinen“ in ihren Zellen eine entscheidende Rolle spielen. Diese so genannten Sekretionssysteme vom Typ IV injizieren als winzige Nadeln Virulenzproteine in infizierte Wirtszellen. Sie vermitteln aber auch den Austausch von Virulenzgenen zwischen verschiedenen Bakterienarten.
Dehio wies darüber hinaus eine weitere, bisher unbekannte Funktion dieser Nanomaschinen nach: Die Sekretionssysteme ermöglichen es den Bakterien, sich besser an ihre Wirtsorganismen anzupassen, und führen so zur Entstehung immer neuer Krankheitserreger mit verändertem Wirtspektrum. Dehios Arbeiten ermöglichten die Entwicklung des neuen vielversprechenden Ansatzes, bakterielle Krankheitserreger durch eine gezielte Veränderung der Sekretionssysteme unschädlich zu machen.
Seine Erkenntnisse gewann Dehio hauptsächlich am Beispiel des Bakteriums Bartonella, das Blut- und Lymphzellen befallen kann.