Research

Forschungsschwerpunkte: zelluläre und molekulare Biologie von Struktur- und Membranproteinen, Struktur und Funktion eines Filamentsystems in nicht-muskulären Zellen, molekulare Anatomie des Zytoskeletts

Detlev Drenckhahn ist ein deutscher Mediziner und arbeitet auf dem Gebiet der Anatomie. In seinen Forschungen beschäftigt er sich mit Funktionen von Bestandteilen des Zytoskeletts, beispielsweise im Kontext des Herz-Kreislauf-Systems an Gefäßen. Zudem engagiert sich Drenckhahn seit Jahrzehnten für Ökologie und Naturschutz und forscht auch in diesen Bereichen.

In frühen Arbeiten hat Detlev Drenckhahn die Auswirkung von Entzündungen auf Blutgefäße untersucht. Entzündungen machen Blutgefäße undicht: Blutflüssigkeit tritt ins Gewebe aus, was schwere Komplikationen nach sich ziehen kann. Drenckhahn konnte Peptid-Moleküle entwickeln, die wie eine Art molekularer Klebstoff wirken und undichte Blutgefäße abdichten.

Außerdem hat er die lebensbedrohliche Hautkrankheit Pemphigus erforscht und beispielhaft untersucht, welche Rolle Antikörper generell bei der Entstehung von Autoimmunkrankheiten spielen.

Im Bereich Ökologie hat Detlev Drenckhahn die Vegetation der Seedeiche der Nordseeküste charakterisiert und daraus Implikationen für die Umsetzung des Generalplans Küstenschutz Schleswig-Holstein abgeleitet. Ebenso verhinderte er Einzäunungen im Wattenmeer, in deren Folge der Vogelzug behindert worden wäre. Detlev Drenckhahn beschäftigt sich mit Fragen zur Rolle der Wissenschaft im globalen Wandel, er publiziert zum Zustand der Artenvielfalt und ist Aufsichtsratsvorsitzender im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl in Sassnitz.

Werdegang

• 1990-2012 Professor, Lehrstuhl für Anatomie und Zellbiologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
• 1981-1990 Professor, Philipps-Universität Marburg
• 1981 Habilitation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• 1974-1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Anatomisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• 1971-1974 Anstellungen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Kiel sowie Deutsche Marine
• 1971 Promotion, Universität Heidelberg sowie Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Funktionen

• seit 2016 Ehrenpräsident, World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland
• 2012-2016 Vorsitzender, Stiftungsrat, WWF Deutschland
• seit 2006 Mitglied, Sachverständigenkommission, Institut für Medizinisch-Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), Mainz
• 1996-2008 Präsident und Schriftführer, Physikalisch-Medizinische Gesellschaft, Würzburg
• Vorsitzender, Aufsichtsrat, Nationalpark-Zentrum Königsstuhl Sassnitz gGmbH

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

• 2009 Verdienstorden, Bundesrepublik Deutschland
• 2005 Albert-Koelliker-Lehrpreis, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
• seit 2001 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
• seit 1994 Ehrenmitglied, Humboldt-Universität zu Berlin