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Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Prof. Dr. Dr.

Hannelore Ehrenreich

Year of election: 2016
Section: Neurowissenschaften
City: Göttingen
Country: Deutschland
CV Hannelore Ehrenreich - Deutsch (PDF)

Research

Forschungsschwerpunkte: Humanmedizin, Veterinärmedizin, Neurologie, Psychiatrie, Klinische Neurowissenschaften

Hannelore Ehrenreich arbeitet auf dem Gebiet der translationalen Neurowissenschaften. In ihrer Forschung konzentriert sie sich vor allem auf Neuroprotektion und Neuroregeneration sowie die Untersuchung der biologischen Grundlagen neuropsychiatrischer Erkrankungen.

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit spannte Hannelore Ehrenreich konsequent den Bogen vom kranken Menschen zum Tiermodell und weiter zur molekularbiologischen Grundlagenforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mechanismen und klinische Strategien der Neuroprotektion und Neuroregeneration sowie die Analyse der biologischen Grundlagen neuropsychiatrischer Erkrankungen.

Früh machte sie sich auch international einen Namen mit ihrer Forschung zum Alkoholismus. Sie entwickelte ein neues biopsychosoziales Therapieprogramm, ALITA, die Ambulante Langzeit-Intensivtherapie für Alkoholkranke. Obwohl im ALITA-Programm vor allem schwer beeinträchtigte Alkoholkranke behandelt wurden, ist die langfristige Erfolgsrate von ALITA bislang unerreicht: Über 50 Prozent der Patientinnen und Patienten blieben mehr als sieben Jahre nach Therapieende abstinent (im Literaturvergleich findet man Abstinenzraten von unter 30 Prozent nach Follow-up-Zeiträumen von weniger als einem Jahr).

Ebenfalls seit den 1990er Jahren beschäftigt sich Hannelore Ehrenreich mit Neuroprotektion und Neuroregeneration bei neuropsychiatrischen Erkrankungen. Internationale Bekanntheit und mehrere weltweit erteilte Patente erlangte sie durch ihre translationalen Forschungsarbeiten zum Einsatz des Hormons Erythropoietin bei menschlichen Hirnerkrankungen, von klinischen Therapiestudien (Investigator-initiated Trials) über Mausmodelle bis hin zur neurobiologischen Hirnforschung. Die Aufklärung der Mechanismen, wie Erythropoietin Neuroplastizität und kognitive Leistungsfähigkeit verbessert, stellt einen Schwerpunkt in ihrem Labor dar.

Der zweite Forschungsschwerpunkt von Hannelore Ehrenreich dreht sich um die Suche nach biologischen Subgruppen/Phänotypen mentaler Erkrankungen, vor allem im Bereich Schizophrenie und Autismus, die bislang nur klinisch klassifiziert und extrem heterogen sind. Ihre Forschungsarbeiten erstrecken sich hierbei von Genotyp-Phänotyp-Assoziationen menschlichen und tierischen Verhaltens über deren molekular-zelluläre Ursprünge bis hin zu klinischen Untersuchungen an Patientinnen und Patienten. Beispielsweise fand sie in Studien an Menschen und verschiedenen Säugetieren überraschenderweise heraus, dass Autoantikörper gegen bestimmte Rezeptoren im Gehirn (vor allem NMDAR1) häufiger und komplexer sind als angenommen. Während die Anwesenheit dieser Antikörper allein praktisch keine Konsequenzen hat und bei Gesunden wie Kranken gleichermaßen zu beobachten ist, können diese bei einer Störung der Blut-Hirn-Schranke Einfluss auf Hirnfunktionen nehmen und sogar zu deletären Auswirkungen für die Betroffenen führen.

Werdegang

  • seit 2024 Leiterin, AG Experimentelle Medizin, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim
  • seit 2008 Honorarprofessorin, Biologische Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen
  • seit 2004 Fachärztin für Psychotherapie
  • seit 1998 Professorin für Neurologie und Psychiatrie, Georg-August-Universität Göttingen
  • seit 1995 Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie
  • 1995-2023 Leiterin, Klinische Neurowissenschaften, Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin, Göttingen
  • 1994 Habilitation, Georg-August-Universität Göttingen
  • 1992-1995 Facharztausbildung, Abteilungen für Neurologie und Psychiatrie, Georg-August-Universität Göttingen
  • 1989-1992 Postdoctoral Fellow, Laboratory of Immunoregulation, National Institute of Allergy and Infectious Diseases, National Institutes of Health (NIH), Bethesda, USA
  • 1989 Promotion in Humanmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 1987-1988 Facharztausbildung, Neurologische Klinik, LMU München
  • 1987 Studienabschluss Humanmedizin, LMU München
  • 1985 DAAD-Gastdozentin, University of the Philippines, Manila, Philippinen
  • 1984-1986 Wissenschaftliche Assistentin, Poliklinik für Innere Medizin, LMU München
  • 1983 Famulatur, University of Newcastle, Newcastle upon Tyne, UK
  • 1982-1984 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München
  • 1981 Promotion in Veterinärmedizin, LMU München
  • 1980-1981 Wissenschaftlich-klinische Mitarbeiterin für tierärztliche Gynäkologie und Geburtshilfe, LMU München
  • 1980 Abschluss Studium Veterinärmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover, LMU München

Funktionen

  • seit 2015 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Biozentrum, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • seit 2010 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
  • seit 2007 Mitglied, Kuratorium, Felix Wankel-Stiftung, Heidelberg
  • 2003-2016 Mitglied, Hochschulrat, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2002-2010 Mitglied, verschiedene Advisory Boards zu Neuroprotection/Neuroregeneration, USA
  • 2000-2002 Vizepräsidentin, Georg-August-Universität Göttingen

Projekte

  • seit 2020 Teilprojekt „Oligodendrogliale NMDA Rezeptoren und Autoantikörper gegen NMDAR1 beeinflussen die axonale Integrität bei neuropsychiatrischen Erkrankungen“, Transregios (TRR) 274, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2013 Projekt „EXTRABRAIN“, Europäische Kommission
  • seit 2013 Projekt „Niedersachsen-Research Network on Neuroinfectiology (N-RENNT)“, Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und VolkswagenStiftung, Hannover
  • seit 2012 Projekt „EU-AIMS (Autismus)“, Europäische Kommission
  • 2006-2018 Koordinatorin, Teilprojekt „Schizophrenie“, Exzellenzcluster (EXC) 171, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2021 Jean-Delay-Preis für Psychiatrie, World Psychiatric Association
  • seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2005 Wilhelm Feuerlein-Forschungspreis, Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie
  • seit 1998 mehrere weltweit erteilte Patente     
  • 1992-1994 Habilitationsstipendium, DFG
  • 1988–1991 Stipendium „Three-Year Postdoctoral Fellowship (USA)”, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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