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Year of election: | 2004 |
Section: | Innere Medizin und Dermatologie |
City: | Kiel |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Entzündliche Vorgänge der Haut, Faktoren für die Aktivierung von Leukozyten bei Entzündungen, antimikrobielle Peptide und Proteine der menschlichen Haut
Jens-Michael Schröder ist ein deutscher Biochemiker. Er arbeitet auf den Gebieten der Entzündungsforschung und der angeborenen Immunität. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Rolle leukozyten-aktivierender Faktoren bei Entzündungsprozessen sowie in der Identifikation körpereigener Peptidantibiotika.
Schröder hat sich intensiv mit entzündlichen Prozessen der Haut beschäftigt, wie sie etwa bei Psoriasis (Schuppenflechte) vorliegen. Er erforschte dazu unter anderem die Bedeutung von Auslösefaktoren für den krankheitstypischen Gewebs-Einstrom verschiedener Leukozyten bei Psoriasis und Neurodermitis.
Jens-Michael Schröder hat den Botenstoff „Interleukin 8“ und weitere Mitglieder der sogenannten Chemokin-Familie entdeckt und deren Rolle im Krankheitsgeschehen erforscht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt befasste sich mit der Frage, warum Körperoberflächen normalerweise trotz Anwesenheit potentiell pathogener Mikroorganismen nicht infiziert sind. Im Rahmen seiner Forschungen gelang ihm die Entdeckung der sogenannten Beta-Defensine sowie weiterer antimikrobiell wirkender Moleküle, die als körpereigener Schutzmechanismus des angeborenen Immunsystems insbesondere bei infizierten Körperoberflächen wirken. Durch ihre Erforschung boten sich neue Perspektiven zur Behandlung von Infekten.
Bei seinen Arbeiten suchte Schröder auch in gesunder Haut nach Antibiotika, gegen die Krankheitserreger keine Resistenzen entwickeln. Dabei fand er bislang unentdeckt gebliebene, in der Natur weitverbreitete und neuartige, strukturell simple Peptide, die ein hohes Potential für die Entwicklung resistenzvermeidender Antiinfektiva haben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte diese Arbeiten als renommiertes Reinhart Koselleck-Projekt. Dieses Hochrisiko-Projekt wird für Forschungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die besonders innovative Ideen oder neue Methoden einsetzen.