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Foto: Universität Würzburg

Prof. Dr.

Martin Eilers

Year of election: 2015
Section: Biochemie und Biophysik
City: Würzburg
Country: Deutschland
Martin Eilers erhält Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates ERC
CV Martin Eilers - Deutsch (PDF)

Research

Forschungsschwerpunkte: Mutationen, Tumorzellen, Proto-Onkogene, Onkogene, Myc-Proteine, Genaktivierungsmuster, Krebstherapien

Martin Eilers ist Biochemiker und Krebsforscher. Er erforscht die Entstehung von Tumorzellen. Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Myc-Proteine, die das Tumorwachstum anregen. Er will den Mechanismus der Myc-Proteine weiter aufklären, um neue Ansätze für Krebstherapien zu gewinnen.

Martin Eilers erforscht, wie aus einer normalen Körperzelle eine Krebszelle wird. Er untersucht dabei vor allem die Rolle der Myc-Proteine, die das Wachstum vieler humaner Tumoren antreiben. Myc-Proteine (Proto-Onkogene) regen in gesunden Zellen das Zellwachstum an und werden schnell wieder abgebaut. Durch Mutation werden sie in Onkogene umgewandelt. In Tumorzellen liegen Myc-Proteine dann in einer „Überdosis“ vor. Martin Eilers hat gemeinsam mit Kollegen aufgedeckt, dass Myc-Proteine in Tumorzellen eine Verbindung mit einem weiteren Protein (Miz1) eingehen. Die vielen Myc-Miz-Komplexe aktivieren dann andere Gene als in gesunden Zellen und tragen so zum Tumorwachstum bei. Das Genaktivierungsmuster ist spezifisch für einzelne Tumore und ermöglicht Prognosen über den Verlauf der Krankheit. In jüngster Zeit erforscht Martin Eilers eine Untergruppe der Myc-Proteine, die neuronalen Myc-(MYCN)-Proteine. Diese verursachen zum Beispiel Neuroblastome, eine bösartige Krebserkrankung, die vor allem kleine Kinder trifft. In Tumorzellen binden die neuronalen Myc-Proteine an das Protein Aurora-A. Erst dadurch sind sie in der Lage, das Wachstum der Krebszellen zu befeuern. Eilers will herausfinden, warum die neuronalen Myc-Proteine an Aurora-A binden, und den Mechanismus der Myc-Proteine in Krebszellen aufdecken. Er hofft, dadurch neue Ansätze für Krebstherapien gewinnen zu können.

In seinen Projekten untersuchen Eilers und sein Team auch Mechanismen, die „Kollisionen" zwischen der Transkription, also der Übersetzung zellulärer DNA in RNA, und der anschließenden Bildung von Proteinmolekülen auf der einen Seite, und der DNA-Vervielfältigung zum Zweck der Weitergabe der DNA an Tochterzellen auf der anderen Seite, verhindern, denn diese Vorgänge laufen gleichzeitig an der DNA ab. Da diese Prozesse in unterschiedliche Richtungen und mit verschiedenem Tempo ablaufen besteht die Gefahr eines sog. „Transkriptions-Replikations-Konfliktes", der schwere Schäden am Erbgut der Zelle zur Folge haben kann, da die beteiligten Chromosomen dann in zwei Teile brechen. In den vergangenen Jahren hat Eilers‘ Gruppe die biochemischen Mechanismen identifiziert, die Tumorzellen vor solchen Kollisionen schützen. Dabei hat sie die zentrale Entdeckung gemacht, dass in verschiedenen Tumoren jeweils sehr tumorspezifische Mechanismen dafür verantwortlich sind, solche Kollisionen zu verhindern. Mit diesem Wissen können die Forscherinnen und Forscher nun gezielt derartige Kollisionen in Tumorzellen auslösen und deren Erbgut beschädigen, während normale Zellen unbeschädigt bleiben. Eilers will mit dieser neuen Strategie die Therapie insbesondere des Bauchspeicheldrüsenkrebses und des metastasierten Dickdarmkrebses verbessern.

Werdegang

  • seit 2008 Professor, Molekularbiologie, Biozentrum, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 2001-2008 Professor, Molekularbiologie, Philipps-Universität Marburg
  • 1997 Außerordentlicher Professor, Molekularbiologie, Universität Marburg
  • 1995 Habilitation, Universität Heidelberg
  • 1991-1996 Forschungsgruppenleiter, Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH), Universität Heidelberg
  • 1988-1990 Postdoctoral Fellow, University of California, San Francisco (UCSF), USA
  • 1988 Promotion, Universität Basel, Basel, Schweiz
  • 1978-1984 Studium, Chemie und Biochemie, Münster, Tübingen und Edinburgh

Funktionen

  • 2000 Mitglied, Fachkollegium Molekularbiologie, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Mitglied, Beirat, Deutsche Krebshilfe

Projekte

  • 2023 Advanced Grant, European Research Council (ERC)
  • seit 2022 Exzellenzförderprogramm für etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Deutsche Krebshilfe
  • seit 2021 Teilprojekt „Generierung von CART-T-Zellen, die in der Lage sind, in einem genmodifizierten Mausmodell des Pankreaskarzinoms die MYC-vermittelte Immunsuppression zu überwinden“, Transregio (TRR) 338, DFG
  • seit 2020 Projekt „MYCN-abhängige Transkriptionstermination und die Stressresistenz der Transkription", DFG
  • 2018-2022 Teilprojekt „MYC-Destabilisierung durch konformationsändernde Aurora-A Liganden als Therapiestrategie beim Hepatozellulären Karzinom“, Forschergruppe (FOR) 2314, DFG
  • seit 2017 Teilprojekt „Role of HUWE1-mediated degradation of MIZ-1 in transcriptional elongation“, Graduiertenkolleg (GRK) 2243, DFG
  • 2017-2020 Teilprojekt SB A5, Verbundprojekt „SYSMED-NB: Neuroblastom“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • seit 2015 Sprecher, FOR 2314 „Targeting therapeutic windows in essential cellular processes for tumor therapy“, DFG
  • 2015 Advanced Grant, ERC
  • seit 2015 Teilprojekt „ShRNA Screening und Histopathologie“, FOR 2314, DFG
  • 2015-2022 Teilprojekt „Myc als therapeutische Zielstruktur im Pankreaskarzinom“, FOR 2314, DFG
  • 2013-2021 Projekt „Myc-abhängige Apoptose als tumorsupressiver Mechanismus: wie unterscheiden Zellen zwischen physiologischer und onkogener Expressionshöhe von Myc?“, DFG
  • 2009-2014 Teilprojekt „Systemic shRNA screens and high throughout sequencing to investigate pathway dependence in multiple myeloma“, Klinische Forschungsgruppe (KFO) 216, DFG
  • 2008-2013 Teilprojekt „Systematic shRNA and siRNA screens to investigate drug resistance in human leukemia“, KFO 210, DFG
  • 2004-2013 Sprecher, TRR 17 „Ras-abhängige Signalwege in humanen Tumoren“, DFG
  • 2004-2013 Teilprojekt „Funktion von FoxO-Proteinen in der Kooperation von Onkogenen“, TRR 17, DFG
  • 2004-2013 Teilprojekt „Rolle der Wechselwirkung von Myc mit Miz1 in der Kooperation von Ras und Myc“, TRR 17, DFG
  • 2004-2011 Teilprojekt „Rolle von Miz1 in dem Atr/Chk1 Signalweg und in der Myc-induzierten Apoptose“, FOR 531, DFG
  • 2003-2010 Projekt „Compartmentaion of Myc Degradation“, Sonderforschungsbereich (SFB) 593, DFG
  • 2001-2008 Projekt „Rolle des Zink-Finger-Proteins Miz-1 in der Tumorigenese und in der Kontrolle der Proliferation von Keratinozyten und Lymphozyten“, DFG
  • 2001-2003 Teilrojekt „Mechanismus der Genaktivierung und -repression von Myc“, SFB 397, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2015 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2006 Mitglied, European Molecular Biology Organization (EMBO), Heidelberg
  • 2004 Deutscher Krebspreis, Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin

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