Profiles of Leading Women Scientists on AcademiaNet.
Search among the members of the Leopoldina for experts in specific fields or research topics.
Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Year of election: | 2020 |
Section: | Neurowissenschaften |
City: | Martinsried |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neuroimmunologische Erkrankungen, Multiple Sklerose, Regulation von Immunreaktionen im Nervensystem, Mechanismen der Nervenzellschädigung, Neuroprotektive und neuroregenerative Therapiestrategien
Martin Kerschensteiner ist Neuroimmunologe. Sein Forschungsschwerpunkt sind entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, insbesondere die Multiple Sklerose (MS). Martin Kerschensteiner erforscht, welche molekularen Mechanismen die Entzündungen auslösen und entwickelt neue Therapien, die die Nervenzellschädigung verhindern und das Gewebe schützen sollen.
Bei der Multiplen Sklerose wandern Entzündungszellen in das Gehirn und Rückenmark ein und greifen dort Nerven- und Gliazellen an. Diese strukturelle Schädigung des Nervensystems ist verantwortlich für die im Krankheitsverlauf oft zunehmende Behinderung der Patientinnen und Patienten.
Martin Kerschensteiner und sein Team erforschen, wie diese Entzündungsreaktionen im Nervensystem ausgelöst werden, wie die Entzündungszellen das Nervengewebe schädigen können und welche Mechanismen über Fortschreiten oder Rückbildung der Entzündung im Nervensystem entscheiden. Dazu entwickeln sie in-vivo bildgebende Verfahren, um die Interaktionen von Entzündungszellen und Nervenzellen im lebenden Gewebe darzustellen. Sie können so in Echtzeit verfolgen, welche molekulare Mechanismen die Schädigung des Nervengewebes auslösen. Auf Grundlage dieser Einblicke in die in-vivo-Pathogenese setzen sie dann genetische und pharmakologische Ansätze ein, um die Signalwege aufzuklären, die diese Interaktionen steuern.
Das übergeordnete Ziel von Martin Kerschensteiner ist es, zur Entwicklung von neuroprotektiven und neuroregenerativen Therapieansätzen beizutragen, die die Nervenzellschädigung bei Multipler Sklerose verhindern sowie Schutz und Reparatur von Gewebe fördern können.