Profiles of Leading Women Scientists on AcademiaNet.
Search among the members of the Leopoldina for experts in specific fields or research topics.
Year of election: | 2001 |
Section: | Neurowissenschaften |
City: | Klosterneuburg |
Country: | Österreich |
Forschungsschwerpunkte: Signalübertragungen im Gehirn, Hippocampus, Synapsen, GABAerge Interneurone, Kommunikation von Membrankanälen und Transmitterstoffen
Peter Jonas erforscht Synapsen und Neuronen-Netzwerke im Gehirn. Er hat spezielle Interneurone (GABAerge Interneurone) charakterisiert und Signalübertragungen aufgeklärt. Seine Forschung trägt dazu bei, den Zusammenhang von Zellfunktion und Verhalten sowie die Entstehung von Gehirnerkrankungen aufzuklären.
Peter Jonas erforscht, wie Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn miteinander kommunizieren und wie sie Signale übertragen. Denn die etwa 10 Milliarden Nervenzellen des Gehirns bilden komplexe Netzwerke und stehen über rund eine Billiarde Kontaktstellen miteinander in Verbindung. Über diese speziellen Kontaktstellen, die Synapsen, werden Reize und Informationen weitergeleitet. Peter Jonas hat mit aufgeklärt, wie an der Kommunikation beteiligte Membrankanäle und Transmitterstoffe zusammenwirken. Detailliert untersucht er die Abläufe im Hippocampus. Das ist der Teil des Gehirns, der entscheidend für Gedächtnis, Lernen, Erinnerung und Raumorientierung zuständig ist.
Die Nervenzellen im Gehirn können in zwei Kategorien unterteilt werden, in Hauptneurone und Interneurone. Hauptneurone sind hemmende oder erregende Nervenzellen. Interneurone verschalten zwei Nervenzellen miteinander, sie werden auch Schalt- oder Zwischenneurone genannt. Jonas erforscht spezielle Interneurone (GABAerge Interneurone). Diese schütten an ihren Synapsen gamma-Aminobuttersäure (GABA) aus und hemmen damit die Aktivität nachgeschalteter Nervenzellen.
Peter Jonas hat wesentlich zur Charakterisierung dieser Interneurone beigetragen. Mit seinem Team fand er heraus, dass GABAerge Interneurone mehrere schnelle Transmitter freisetzen können und die Aktivität zahlreicher Nervenzellen koordinieren. Sie spielen zum Beispiel bei der genauen Bewegungskoordination oder der Klanglokalisierung eine Rolle.
Seine Forschung trägt auch dazu bei, den Zusammenhang von Zellfunktion und Verhalten aufzuklären sowie die Entstehung von Gehirnerkrankungen wie der Epilepsie. Um seine Arbeit voranzubringen, setzt er modernste Methoden ein, darunter subzelluläre Patch-Clamp-Technik, Genexpression und die Bildung von Modellen, und er hat mit seinem Team Untersuchungsmethoden weiterentwickelt.