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Year of election: | 2009 |
Section: | Psychologie und Kognitionswissenschaften |
City: | Potsdam |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Psychologie, mathematisches Modellieren, Kognitionsforschung, Augenbewegung, Altern
Reinhold Kliegl erforscht die menschlichen Augenbewegungen beim Lesen und die damit verknüpften kognitiven Prozesse. Mit seiner Arbeit verfolgt Kliegl das Ziel, kognitive Prozesse in mathematischen Modellen abzubilden und die Leistungsfähigkeit der Informationsverarbeitung in unserem Gehirn zu quantifizieren. Ihn interessiert beispielsweise die Frage, wie genau die einzelnen Wörter beim Lesen verarbeitet werden, wie aus Wörtern Sätze werden und was die Lesegeschwindigkeit bestimmt.
Auch beschäftigte sich Kliegl mit den Auswirkungen des Alterns auf die kognitive Leistungsfähigkeit. Mit einer als „Testing the Limits“ bekannt gewordenen Methode zeigte er die Fähigkeiten gesunder, älterer Menschen in beeindruckender Weise auf: Er brachte durch gezieltes Training Frauen im Alter über 75 Jahren dazu, in der Zuordnung von Namen zu Gesichtern wesentlich besser als junge Erwachsene zu sein. Das Ergebnis hat hohe Praxisrelevanz, zeigt es doch, wie trainierbar das menschliche Gehirn auch noch im hohen Alter ist.
Die Auswahl seiner Forschungsansätze zeichnet sich dadurch aus, dass Kliegl gerne mit anderen Disziplinen zusammenarbeitet, beispielsweise mit der Physik. So wurden seine Arbeiten zum Weltstandard der Kognitionsforschung.