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Year of election: | 2006 |
Section: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
City: | Frankfurt (M.) |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Signalwege in Zellen, G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel, Ausbreitung von Tumormetastasen
Stefan Offermanns ist Mediziner, Pharmakologe und Toxikologe. Er erforscht Funktionen von Herz, Blutgefäßen sowie von Stoffwechselorganen, um die Entstehung von Krankheiten dieser Organe aufzuklären. In seinem Fokus stehen dabei zelluläre Signalwege und die Wirkung von Arzneistoffen. In Blutgefäßen und Zellen hat er Mechanismen beschrieben, die Ansatzpunkte für neue Therapien gegen Bluthochdruck, Diabetes und Tumor-Metastasen sein können.
Stefan Offermanns geht der Frage nach, wie Organsysteme wie das Herz-Kreislauf-System oder das Stoffwechselsystem funktionieren. Er erforscht, wie die Zellen dieser Organe kommunizieren und wie Signalmoleküle die Funktionen der Zellen steuern. Ein Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR, G-protein-coupled receptors). Sie sorgen dafür, dass Zellen Reize und Botenstoffe wahrnehmen. Etliche Medikamente entfalten ihre Wirkung an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.
Mit seinem Team hat Stefan Offermannsin an den Innenseiten der Blutgefäße ein Molekül (PIEZO1) entdeckt, das die Gefäßspannung reguliert. Mäuse, bei denen dieses Molekül ausgeschaltet wurde, hatten einen höheren Blutdruck als Kontrolltiere. Das Molekül könnte ein Ansatzpunkt für die Behandlung von Bluthochdruck werden.
In weiteren Arbeiten erforscht Stefan Offermanns, wie sich Krebszellen ausbreiten. Bei vielen Krebserkrankungen ist nicht der Primärtumor die Todesursache, sondern Metastasen im Körper. Dabei breiten sich Tumorzellen vor allem über das Blut aus und müssen dabei auch Gefäßwände kleinerer Blutgefäße durchdringen. Das Team von Offermanns hat entdeckt, dass die Tumorzellen dafür gezielt bestimmte Zellen in der Wand abtöten. Sie nutzen ein Molekül (DR6), das in den Gefäßwandzellen selbst sitzt. Dieser Mechanismus kann pharmakologisch bedeutsam sein, um möglicherweise Tumormetastasen verhindern zu können.
Außerdem beschäftigt sich Stefan Offermanns mit der Steuerung von Fettzellen und von Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse sowie mit den Interaktionen zwischen metabolischen Funktionen und dem Gefäßsystem. Ziel ist es, neue Ansatzpunkte zur Vorbeugung oder Behandlung von Adipositas und Diabetes zu identifizieren.