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Year of election: | 2015 |
Section: | Mikrobiologie und Immunologie |
City: | Marburg |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Viruserkrankungen, Pathogenese von Zoonosen, Lassa-, Marburg- und Ebolavirus, SARS, Vogelgrippe, Entwicklung von Impfstoffen, Strategien gegen Epidemien
Stephan Becker ist Virologe. Schwerpunkt seiner Forschung sind hochpathogene Viren wie Ebola oder das Marburgvirus. Becker hat den Impfstoff gegen die Schweinegrippe mitentwickelt und war an der Identifizierung des SARS-Virus beteiligt. Auch zum SARS-CoV-2 forscht er. Außerdem initiierte er Studien für einen experimentellen Impfstoff gegen das Ebola-Virus. Sein besonderes wissenschaftliches Interesse gilt zoonotischen Viren, die schwere Erkrankungen beim Menschen auslösen können.
Becker will verstehen, was Viren so gefährlich macht und darauf aufbauend Strategien im Kampf gegen die hochansteckenden Krankheiten entwickeln. Mit seinem Team arbeitet er im Hochsicherheitslabor (BSL-4 Labor) an der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten.
Während der Ebola-Epidemie im Jahr 2014 hatte Becker die Entwicklung eines Impfstoffs initiiert (VSV-Zebov), der dann experimentell an Menschen getestet wurde und vor einer Ansteckung schützt. VSV-Zebov ist ein gentechnisch hergestellter Stoff aus einem schwachen VSV-Virus (Vesicular stomatitis virus), in dessen Erbgut die genetische Information für ein Oberflächen-Eiweiß des Ebolavirus eingefügt wurde. Dieses wird in den Zellen exprimiert, wodurch eine Immunantwort gegen Ebola angestoßen wird.
Neben Ebola erforscht Stephan Becker weitere Infektionskrankheiten, die auf natürlichem Weg vom Tier auf den Menschen übertragen werden können (Zoonosen). Dazu gehören zum Beispiel auch SARS, die Vogelgrippe oder die Schweinegrippe. Becker hat den Impfstoff gegen die Schweinegrippe mitentwickelt und war an der Identifizierung des SARS-Virus (severe acute respiratory syndrome) beteiligt.
In Gremien und Projekten setzt sich Becker für umfassende Strategien zur Bekämpfung zoonotischer Erreger ein. Ziel ist, dass öffentliche Gesundheitssysteme bei Ausbrüchen neuer Infektionserreger schnell und effektiv handeln können.