Leopoldina Home Menü

Leopoldina Home

Members

List of Members | Expert Search

Search among the members of the Leopoldina for experts in specific fields or research topics.

New Search

Prof. Dr.

Thomas Gudermann

Year of election: 2009
Section: Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie
City: München
Country: Deutschland
CV Thomas Gudermann - Deutsch (PDF)

Research

Forschungsschwerpunkte: Signalverarbeitungsprozesse in der Zelle, G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR), Ionenkanäle (TRP-Kanäle), Mutationen in TRP-Kanälen

Thomas Gudermann ist Mediziner, Pharmakologe und Toxikologe. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Signalverarbeitungsprozessen in der Zelle, speziell G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR) und Ionenkanälen (TRP-Kanäle). Diese sind an der Steuerung aller grundlegenden Zell- und Körperfunktionen wie der Aufrechterhaltung des inneren Milieus, der Zelldifferenzierung und dem Wachstum beteiligt. Ziel seiner Arbeiten ist es, Signalproteine als pharmakologische Zielstrukturen zu identifizieren und damit neue Ansatzpunkte für Therapien zu eröffnen.

Der menschliche Körper muss auch unter wechselnden Bedingungen bestimmte Parameter wie Körpertemperatur oder Blutdruck in einem optimalen Bereich halten. Eine wichtige Rolle bei der Regulation dieser Homöostase spielen TRP-Ionenkanäle (Transient Receptor Potential). Thomas Gudermann gelang es, die physiologische Rolle von bestimmten TRP-Ionenkanälen zu beschreiben. Durch Mutationen in TRP-Genen werden mehr als 20 menschliche Erbkrankheiten hervorgerufen. Die meisten Erkrankungen wirken sich auf Entwicklung, Metabolismus und andere homöostatische Körperfunktionen aus. Details des krankmachenden Mechanismus‘ sind noch unbekannt, zugleich ist die Erforschung im lebenden Organismus kompliziert. Thomas Gudermann arbeitet deshalb in Forschungsverbünden auch an der Entwicklung neuer biochemischer und pharmakologischer Techniken. Damit wollen die Forschenden sowohl Zellen von Mausmodellen mit genetisch veränderten TRP-Genen untersuchen als auch menschliche Zellen mit mutierten TRP-Genen. Für Patientinnen und Patienten, deren Erkrankungen durch fehlerhafte TRP-Proteine mitverursacht werden, sollen die Erkenntnisse neue Therapieoptionen ermöglichen.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Thomas Gudermann sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR, G protein-coupled receptors). Diese sorgen dafür, dass Zellen Reize und Botenstoffe wahrnehmen. Die Rezeptoren reagieren zum Beispiel auf Licht, Geschmacksstoffe, Gerüche sowie Hormone wie Adrenalin und Dopamin. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren sind ein zentraler Angriffspunkt für viele Medikamente. Hier will das Team um Gudermann Mechanismen aufdecken, die den Aktivitätszustand der Rezeptoren auf molekularer Ebene regulieren und neue GPCR-kontrollierte Signalwege entdecken. Dabei verfolgen die Forschenden eine integrierte, multidisziplinäre Forschungsstrategie und nutzen Molekularbiologie, Zellbiologie und Biophysik sowie in vivo-Ansätze wie Mausmodelle und Arbeiten mit dem Zebrafisch.

Neben seinem Engagement für Wissenschaft und Forschung engagiert sich Thomas Gudermann für die Nachwuchsförderung, insbesondere bei Studierenden und jungen forschenden Ärztinnen und Ärzte.

Werdegang

  • seit 2021 Dekan, Medizinische Fakultät, Ludwig‐Maximilians‐Universität (LMU) München
  • seit 2008 Professor und Vorstand, Walther‐Straub‐Institut für Pharmakologie und Toxikologie, LMU München
  • 1999‐2008 Professor für Pharmakologie und Direktor, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Philipps‐Universität Marburg
  • 1998‐1999 Forschungsgruppenleiter, Institut für Pharmakologie, Freie Universität Berlin
  • 1994 Habilitation, Freie Universität Berlin
  • 1994‐1997 Facharztausbildung für Pharmakologie und Toxikologie, Pharmakologisches Institut, Freie Universität Berlin
  • 1992‐1994 Forschungsarbeiten in Endokrinologie, Institut für Reproduktionsmedizin, Westfälische Wilhelms‐Universität Münster
  • 1989‐1992 Postdoktorand, Baylor College of Medicine, Houston, USA
  • 1989 Promotion in Medizin, Westfälische Wilhelms‐Universität Münster
  • 1981‐1988 Studium der Medizin, Westfälische Wilhelms‐Universität Münster

Funktionen

  • seit 2020 Sprecher, Fachkollegium „Medizin“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2013 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Leibniz‐Institut für molekulare Pharmakologie, Berlin
  • seit 2012 Mitglied, Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Pharmakologie e.V.
  • seit 2011 Vertrauensdozent der DFG, LMU München
  • 2006‐2011 Wissenschaftliches Mitglied, Bewilligungsausschuss für Sonderforschungsbereiche, DFG
  • 2005‐2008 Präsident, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
  • Mitglied, Beirat, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie
  • Executive Editor, Pflügers Archiv – European Journal of Physiology
  • Editor‐in‐Chief, Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes
  • Mitglied, Editorial Board, Reviews of Physiology, Biochemistry and Pharmacology
  • Mitglied, Beirat, Journal Drug Research (ehemals: Arzneimittelforschung)

Projekte

  • seit 2014 Sprecher, Transregio (TRR) 152 „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP‐Kanal‐Module“, DFG
  • seit 2014 Leiter, Teilprojekt „Die Rolle Kinase‐gekoppelter TRP‐Kanäle in der Mg2+‐Homöostase: Von Mausmodellen zu menschlicher Erkrankung“, TRR 152 „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP‐Kanal‐Module“, DFG
  • seit 2010 Beteiligter, Teilprojekt „Molekulare Mechanismen der myogenen Vasokonstriktion“, Forschungsgruppe „Molecular Dissection of Cardiovascular Functions“, DFG
  • seit 2010 Beteiligter, Projekt „Mechanismen der Gq/11‐ und G12/13‐ abhängigen Wachstumsregulation im kleinzelligen Bronchialkarzinom“, DFG
  • 2006‐2012 Beteiligter, Projekt „Die Rolle melastinverwandter TRP‐Kationenkanäle (TRPMs) für die Funktion transportierender Epithelien“, DFG
  • 2004‐2009 Leiter, Teilprojekt „Growth regulation of small cell lung cancer cells by neuropeptides“, TRR 17 „Ras‐abhängige Signalwege in humanen Tumoren“, DFG
  • 2003‐2010 Leiter, Teilprojekt „Composition, cellular targeting and regulation of protein kinaselinked cation channel complexes of the TRPM family“, Sonderforschungsbereich (SFB) 593 „Mechanismen der zellulären Kompartimentierung und deren krankheitsrelevante Veränderungen“, DFG
  • 2002‐2007 Beteiligter, Projekt „Regulation und Funktion Diacylglycerin‐aktivierbarer Kationenkanäle der TRP‐Familie“, DFG
  • 2000‐2002 Leiter, Teilprojekt „Physiologische Relevanz der multiplen G‐Protein‐Kopplung von Glykoproteinhormon‐Rezeptoren“, SFB 286 „Intrazellulärer Transport und Reifung von Proteinen“, DFG
  • 1997‐2004 Leiter, Teilprojekt „Rezeptor/G‐Protein‐vermitteltes Wachstum des kleinzelligen Bronchialkarzinoms“, SFB 506 „Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie“, DFG
  • 1997‐2000 Leiter, Teilprojekt „Physiologische Relevanz der multiplen G‐Protein‐Kopplung von Glykoproteinhormon‐Rezeptoren“, SFB 366 „Zelluläre Signalerkennung und ‐umsetzung“, DFG
  • 1995‐2000 Beteiligter, Teilprojekt „Molekulare Grundlagen der selektiven Interaktion zwischen heterotrimeren GTPasen und den Rezeptoren für Gonadotropin‐ und Thyrotropin‐Releasing‐Hormon“, Schwerpunktprogramm 312 zu „GTPasen als zentrale Regulatoren zellulärer Funktionen“, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2009 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 1999 Merck European Thyroid von Basedow‐Forschungspreis, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
  • 1994 Schoeller‐Junkmann Preis, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
  • 1989 Promotionspreis, Westfälische Wilhelms‐Universität Münster

CONTACT

Leopoldina

Archive


Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)

Phone 0345 - 47 239 - 122
Fax 0345 - 47 239 - 149
E-Mail archiv (at)leopoldina.org

Academia Net

Profiles of Leading Women Scientists on AcademiaNet.