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Year of election: | 2013 |
Section: | Ophthalmologie, Oto-Rhino-Laryngologie, Stomatologie |
City: | Hannover |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Hörstörungen, implantierbare Hörgeräte, Cochlea-Implantate, Hirnimplantate bei Hörverlust, Regeneration der Hörsinneszellen
Thomas Lenarz ist Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Hörstörungen und Hörimplantate, vor allem Cochlea-Implantate, Hirnstammimplantate und Mittelhirnimplantate. Lenarz hat das weltweit größte Cochlea-Implantat-Programm aufgebaut und setzt computer- und roboterassistierte Chirurgie ein. Er betreibt Grundlagenforschung sowie klinische Forschung bis hin zur Produktentwicklung.
Hörstörungen gehören zu den häufigsten Behinderungen, ca. 15 Millionen Menschen sind alleine in Deutschland davon betroffen. Thomas Lenarz erforscht die Ursachen von Hörstörungen und entwickelt neue Therapiemethoden zu deren Behandlung. Dazu zählen vor allem Implantate zur funktionellen Wiederherstellung des Gehörs und biologische Verfahren zur Präservation und Regeneration des Hörvermögens. Er gilt weltweit als Spezialist für Cochlea-Implantate, elektronische Hörprothesen, die durch elektrische Reizung des Hörnervs die Funktion ausgefallener Hörsinneszellen ersetzen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Umsetzung der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in klinisch anwendbare Produkte in enger Kooperation mit den Ingenieurwissenschaften und den führenden Herstellern. Beispiele sind die Entwicklung von hörerhaltenden Cochlea-Implantat-Elektroden bei partieller Taubheit, Hirnstamm- und Mittelhirnimplantate für Patienten mit neuraler Ertaubung sowie die optoakustische Stimulation des Innenohres bei Verlust der äußeren Haarzellen.
Die Kombination mit biologischen Therapien dient der Regeneration von Teilen des Hörnervs zur direkten Verbindung mit der Reizelektrode und die Erhaltung der Hörsinneszellen. Zum Einsatz kommen die humane Stammzelltransplantation, die Gentherapie bei ausgewählten genetischen Hörstörungen sowie der Einsatz von Neurotrophinen. Grundlage der Forschung ist ein interdisziplinäres Team aus HNO-Ärzten, Mediziningenieuren, Neurobiologen und Informatikern sowie Pädagogen.