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Year of election: | 2014 |
Section: | Informationswissenschaften |
City: | Freiburg (Br.) |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Künstliche Intelligenz, Robotik, Autonome intelligente/mobile Systeme Zustandsschätzung (statistische Algorithmen, probabilistische Modelle)
Wolfram Burgard ist ein deutscher Informatiker. Er arbeitet an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und Robotik. Seine grundlegenden Arbeiten sind bei der Entwicklung von autonomen intelligenten Systemen von großer praktischer Bedeutung. Burgards Hauptinteresse gilt Robotiksystemen, die sich autonom bewegen können und lernfähig sind. Dabei widmet er sich unter anderem der Frage, wie sich mobile und autonome Roboter der neuen Generation in einer für sie unbekannten Umgebung bewegen und orientieren können.
Bereits im Jahr 1996 hat Burgard mit einer Arbeit zur sogenannten Probabilistischen Lokalisierung gezeigt, dass es möglich ist, die Position und Orientierung eines mobilen Roboters effizient zu schätzen, und zwar ohne Vorwissen über seine Ausgangslage. Dabei werden mit Hilfe von statistischen Filtern aus einer hohen Datenmenge sensorischer Messungen wahrscheinliche Aufenthaltsorte bestimmt. Diese werden anschließend mit einer Umgebungskarte abgeglichen. Burgards Arbeit mündete in die Erkenntnis, dass die Qualität von punktuellen Messungen eine geringere Rolle spielt als bis dahin angenommen. Dies führte in der Robotik zu einem Paradigmenwechsel.
Eine erste praktische Anwendung von Burgards Arbeit auf diesem Gebiet war der Roboter Rhino, der bereits im Jahr 1997 Besucher durch das Deutsche Museum in Bonn führte, mit ihnen Exponate ansteuerte und dabei Hindernissen auswich. In einem nächsten Schritt widmete sich Burgard der Frage, wie Roboter in einer unbekannten Umgebung eine Karte generieren und wie sie darin ihre Position bestimmen können.
Probabilistische Techniken für die Navigation mobiler Roboter sind für eine industrielle Nutzung von großer Relevanz. In zahlreichen Projekten versucht Burgard seither, diese Verfahren zu optimieren und auf andere – weitaus komplexere – Situationen auszuweiten. So arbeitet er zum Beispiel an der Entwicklung von Robotern, die sich zuverlässig in Städten oder Einkaufszentren bewegen und orientieren können.