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Brenda Schulman mit dem Louis-Jeantet-Preis für Medizin geehrt

Brenda Schulman mit dem Louis-Jeantet-Preis für Medizin geehrt

Prof. Dr. Brenda A. Schulman
Foto: Ausserhofer | MPI für Biochemie

Die Biochemikerin Brenda A. Schulman, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, erhält den Louis-Jeantet-Preis für Medizin. Die Auszeichnung wird ihr für ihre Beiträge auf dem Gebiet der Ubiquitinforschung verliehen. Das Protein Ubiquitin spiele eine Schlüsselrolle bei der Gesundheit der Zellen, heißt es in einer Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Biochemie. Brenda A. Schulmann ist seit 2019 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Biochemie und Biophysik. Geehrt wird sie gemeinsam mit Ivan Đikić, Direktor des Instituts für Biochemie II der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ebenfalls Mitglied der Leopoldina. Die Preisverleihung findet am 26. April 2023 in Genf/Schweiz statt.

Brenda A. Schulman erforscht die Grundprinzipien zellulärer Steuerung durch die Proteinaktivität von Ubiquitin und ubiquitinähnlichen Proteinen. Da diese Regulation mit zahlreichen Krankheiten − einschließlich Krebs, neurodegenerativen Störungen und Virusinfektionen − in Verbindung gebracht wird, ermöglicht ihre Forschung die Entschlüsselung physiologisch wichtiger Signalwege und deren Rolle bei Krankheiten. Brenda A. Schulman und Ivan Đikić waren in der Lage, die Steuerungsvorgänge des Ubiquitins aufzudecken und leisteten damit einen wichtigen Beitrag für den wissenschaftlichen Fortschritt in diesem Bereich, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das Labor der Biochemikerin deckte auf, wie und wann das Proteins Ubiquitin aktiv ist. Ivan Đikićs Forschungsguppe zeigte, wie Ubiquitin Prozesse beeinflusst.

Brenda A. Schulman studierte an der Johns Hopkins University in Baltimore/USA Biologie und promovierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/USA. Nach ihren Post-Doc-Aufenthalten in Boston/USA und New York/USA nahm sie eine Stelle am St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis/USA an, wo sie auch heute noch als außerordentliche Professorin tätig ist. Hier arbeitete sie anschließend auch, bis zu ihrem Wechsel nach Deutschland, als „Howard Hughes Medical Institute Investigator“. Seit 2016 ist Brenda A. Schulman Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie und wissenschaftliches Mitglied, zuerst im Nebenamt und ab 2017 hauptamtlich. Seit 2018 ist sie zudem Honorarprofessorin an der Technischen Universität München. Für ihre Forschung wurde die Biochemikerin mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem 2019 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und den Ernst-Jung-Preis für Medizin. Brenda A. Schulman ist Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO), der US-National Academy of Sciences und der American Academy of Arts and Sciences.

Der Louis-Jeantet-Preis für Medizin der schweizerischen Louis-Jeantet-Stiftung gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für die biomedizinische Forschung. Er wird jährlich vergeben und ist mit 500.000 Schweizer Franken (etwa 500.000 Euro) dotiert.