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Georg Schett erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023

Georg Schett erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023

Prof. Dr. Georg Schett
Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet den Mediziner Georg Schett mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 aus. Sie würdigt damit seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Rheumatologie und Osteoimmunologie, aus denen innovative Therapieansätze zur Heilung schwerer Autoimmunerkrankungen hervorgingen. Georg Schett ist Professor für Innere Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik 3 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der Leopoldina gehört er seit 2021 in der Sektion Innere Medizin und Dermatologie an.

Georg Schetts Forschung ist gekennzeichnet durch einen stark interdisziplinären Ansatz, der die verschiedenen an der Immunmedizin und Entzündungsforschung beteiligten Bereiche miteinander verbindet. Auf Basis von Patientenmaterial und experimenteller Krankheitsmodelle, denen zell- und molekularbiologische Ansätze zugrunde liegen, erforschte Schett die Rolle von Autoantikörpern bei der Bildung knochenabbauender Zellen in der rheumatoiden Arthritis. Er entdecke, dass dieser Mechanismus bei Erkrankten zu einem systemischen Knochenverlust führen kann, der unabhängig von der eigentlichen Entzündung stattfindet. Mit dieser und weiterer Erkenntnisse über rheumatische Erkrankungen konnten wesentliche Fortschritte im Verständnis über molekulare Mechanismen und Therapien von Entzündungskrankheiten gemacht werden.

Nach Humanmedizinstudium, anschließender Promotion und einer Tätigkeit als Assistent an der Universität Innsbruck setzte Georg Schett ab 1996 seine Facharztausbildung der Medizinischen Universität Wien/Österreich fort. 2002 wurde er dort Facharzt für Innere Medizin. Ein Jahr später habilitierte er sich in diesem Fach, ebenfalls an der Universität Wien. Zwischen 2003 und 2006 nahm Georg Schett in Wien eine Assistenzprofessur wahr, bevor er 2004 einen Auslandsaufenthalt als Forschungswissenschaftler beim Biotechnologie-Unternehmen Amgen in Thousand Oaks/USA absolvierte. 2006 nahm er schließlich einen Ruf auf die W3-Professor für Innere Medizin und die Stelle als Direktor der Medizinischen Klinik 3 der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an. Beide Positionen hat er bis heute inne. 2018 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI) am Universitätsklinikum Erlangen, wo er bis heute als Sprecher fungiert. Seit 2019 ist Schett zudem Sprecher des Departments für Innere Medizin des Universitätsklinikums Erlangen und seit 2021 Vize-Präsident für Forschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Darüber hinaus gehört Georg Schett einer Reihe von Organisationen an, etwa dem American College of Rheumatology, der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) oder dem Investigative Rheumatologie der European League Against Rheumatism (EULAR), wo er Vorsitzender ist. Der Leopoldina gehört er seit 2021 in der Sektion Innere Medizin und Dermatologie an.

Mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhält Georg Schett nun den wichtigsten Forschungsförderungspreis in Deutschland. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergebene Preis würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Wissenschaftsgebiete. Das Preisgeld von je 2,5 Millionen Euro können sie bis zu sieben Jahre lang für ihre künftige Forschung verwenden. Unter den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger finden sich mehrere Leopoldina-Mitglieder. In diesem Jahr erhielten neben Georg Schett auch die Leopoldina-Mitglieder Claudia Höbartner, Stefan Pfister und Catharina Stroppel einen Leibniz-Preis.