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Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 für Catharina Stroppel

Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 für Catharina Stroppel

Prof. Dr. Catharina Stroppel

Die Mathematikerin Catharina Stroppel ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Damit werden ihre Arbeiten in der Darstellungstheorie, insbesondere zum Thema Kategorifizierung, gewürdigt, heißt es dazu in der Pressemitteilung der DFG. Catharina Stroppel ist seit 2010 Mathematik-Professorin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Der Leopoldina gehört sie seit 2018 an.

Die Arbeitsschwerpunkte von Catharina Stroppel liegen in der Darstellungstheorie, vor allem in Zusammenhang mit Topologie und Kategorientheorie. Das Ziel ihrer Arbeit ist die geometrische Beschreibung der beteiligten Kategorien. Außerdem untersucht sie Kategorien mit geometrischem Ursprung, wie die Fukaya-Kategorien. Die Darstellungstheorie spielt bei der Klassifikation einfacher endlicher Gruppen, also einer Menge von Elementen in Verbindung mit einer Verknüpfung, zum Beispiel die Menge der Ganzen Zahlen mit der Verknüpfung Addition, eine wesentliche Rolle. Bei der Untersuchung dieser Gruppen nutzt die Darstellungstheorie Methoden der Zahlentheorie und der Linearen Algebra. Konkret fokussiert sich ihre Arbeit auf die Darstellungstheorie von Supergruppen (orthosymplektische Familien, exzeptionelle Familien) und der Frage, wie man sie für eher klassische Techniken der Darstellungstheorie zugänglich machen kann.

Catharina Stroppel ist studierte Mathematikerin und Theologin. Nach dem Studium und einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin wurde sie 2001 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Einer Assistenztätigkeit, ebenfalls in Freiburg, folgte 2001 der Wechsel zur University of Leicester/UK, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung „Reine Mathematik“ tätig war. 2003 ging Catharina Stroppel zur Universität Aarhus/Dänemark und arbeitete hier als Assistenzprofessorin. Im Anschluss folgte ein längerer Aufenthalt an der University of Glasgow in Schottland/UK, wo sie von 2004 bis 2005 zunächst als Forschungsassistentin arbeitete, von 2005 bis 2007 als Dozentin und von 2007 bis 2008 als außerordentliche Professorin tätig war. Zusätzlich war sie von 2007 bis 2008 Von-Neumann Fellow am Institute of Advanced Study in Princeton/USA. 2008 nahm sie schließlich den Ruf auf die W2-Professur für Mathematik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an. Seit 2010 ist sie hier als W3-Professorin für Mathematik tätig. Zusätzlich arbeitet sie seit 2017 als stellvertretende Direktorin der Bonn International Graduate School of Mathematics. Bereits vor dem Erhalt des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises ist Catharina Stroppel mehrfach ausgezeichnet worden. 2007 erhielt sie den Whitehead Prize der Mathematical Society in London und den Von-Neumann Award des Institute of Advanced Study in Princeton. 2014 war sie für ein Jahr Hirzebruch-Professorin am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn und erhielt zwei Jahre später den Lehrpreis der Universität Bonn. 2018 wurde sie in die Sektion Mathematik der Leopoldina aufgenommen.

Mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhält Catharina Stroppel nun den wichtigsten Forschungsförderungspreis in Deutschland. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergebene Preis würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Wissenschaftsgebiete. Das Preisgeld von je 2,5 Millionen Euro können sie bis zu sieben Jahre lang für ihre künftige Forschung verwenden. Unter den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger finden sich zahlreiche Leopoldina-Mitglieder. In diesem Jahr erhielten neben Catharina Stroppel auch die Leopoldina-Mitglieder Claudia Höbartner, Stefan Pfister und Georg Schett einen Leibniz-Preis.